Japanischer Riese macht Türkei zum Export-Zentrum: Daikin pumpt 100 Millionen Euro ins Land

10.11.2025 – 6:35 Uhr

Der japanische Klimatechnik-Konzern Daikin plant einen massiven Ausbau der Türkei zu seinem regionalen Export-Drehkreuz für den Nahen Osten und Afrika. Wie das Unternehmen mitteilte, sind in den kommenden fünf Jahren Investitionen von mindestens 100 Millionen Euro im Land geplant.

„Es sieht so aus, als werde Daikins regionales Exportzentrum die Türkei sein”, sagte Hasan Önder, Regionalpräsident von Daikin für die Türkei, den Nahen Osten und Afrika, in einem Pressegespräch. „Das bedeutet, dass in den nächsten fünf Jahren neue Investitionen in die Türkei fließen werden.“

Das Unternehmen, das über die Übernahme der Marke Airfel in der Türkei Fuß fasste, produziert bereits in seinem Werk in Sakarya-Hendek Klimaanlagen, Heizgeräte und Kühlsysteme für den Export nach Europa, in den Nahen Osten und nach Afrika. Die Fabrik soll nun mit den neuen Mitteln weiter ausgebaut werden.

Export-Champion sieht sich vorn

Daikin Türkei verzeichnet eigenen Angaben zufolge ein starkes Wachstum. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres habe man die gesetzten Ziele um 22 Prozent übertroffen, so Önder. Das Unternehmen ist bereits seit sieben Jahren in Folge Export-Champion der türkischen Klimabranche. Im laufenden Jahr wird voraussichtlich ein Gesamtumsatz von 820 Millionen Euro erzielt, davon 450 Millionen Euro durch Exporte.

Ein Schlüssel zum Erfolg ist die Entwicklung lokaler Produkte wie der neuen, vollständig in der Türkei gefertigten „Airfel Vibe“-Serie. Diese energieeffizienten Geräte sollen sowohl auf dem Inlandsmarkt als auch im Export eine wichtige Rolle spielen.

Türkei punktet mit strategischer Lage und Fachkräften

Laut Önder profitiere der Standort Türkei von logistischen Vorteilen, einer starken Produktionsinfrastruktur und der Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte. Dies mache das Land zum derzeit wichtigsten Standort in der Region. Zudem bietet der heimische Markt mit einer Klimatisierungsrate von nur 15 bis 20 Prozent noch erhebliches Wachstumspotenzial.

Trotz des Neubaus einer Fabrik in Saudi-Arabien bleibt die Türkei der strategische Dreh- und Angelpunkt. „In der Türkei sind wir mit unserer Personalausstattung, unseren Systemen und unserer Fabriktechnologie bereits sehr weit fortgeschritten“, wurde Önder zitiert.

Das Unternehmen plant zudem, die Belegschaft auszubauen. Derzeit beschäftigt Daikin rund 2.000 Menschen in der Türkei, bis 2030 soll diese Zahl auf 2.500 steigen. Derzeit liegt der Frauenanteil bei 38 Prozent und soll bis 2030 auf 50 Prozent erhöht werden.