Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für die türkische Wirtschaft nach oben korrigiert. In seinem am Dienstag veröffentlichten „World Economic Outlook“ für Oktober erwartet der IWF für die Türkei im Jahr 2025 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,5 Prozent statt wie bisher angenommen 3,0 Prozent. Für das Jahr 2026 wurde die Prognose von 3,3 auf 3,7 Prozent angehoben.
Die durchschnittliche Inflationsrate soll demnach in diesem Jahr bei 34,9 Prozent liegen und im kommenden Jahr auf 24,7 Prozent zurückgehen. Die Arbeitslosenquote wird sowohl für 2025 als auch für 2026 mit 8,3 Prozent veranschlagt.
Der IWF sieht damit eine robustere Entwicklung der türkischen Wirtschaft als noch im Sommer erwartet. Die Revision wird auf eine anhaltende Inlandsnachfrage und eine stärkere Exportleistung zurückgeführt, während die hohe Inflation und das schwierige globale Umfeld weiterhin als Belastungsfaktoren gelten.
Weltwirtschaft verliert an Dynamik
Trotz der positiven Anpassung für die Türkei rechnet der IWF insgesamt mit einer leichten Abkühlung der Weltkonjunktur. Das globale Wachstum soll von 3,3 Prozent im Jahr 2024 auf 3,2 Prozent im Jahr 2025 und auf 3,1 Prozent im Jahr 2026 sinken. Dennoch wurde die Prognose für das laufende Jahr im Vergleich zum Juli-Bericht leicht nach oben korrigiert.
Der Fonds warnt zugleich vor anhaltenden Risiken durch handelspolitische Spannungen und protektionistische Maßnahmen, die Investitionen und Preisentwicklungen belasten könnten.
USA und Europa mit moderatem Aufwärtstrend
Für die US-Wirtschaft wurde die Prognose für 2025 leicht auf 2,0 Prozent und für 2026 auf 2,1 Prozent erhöht. Die Eurozone soll 2024 um 1,2 Prozent wachsen, was einer leichten Anhebung gegenüber den bisherigen Erwartungen entspricht. Für 2025 rechnet der IWF hingegen mit einem Rückgang auf 1,1 Prozent.
Während für Deutschland für 2024 nur ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet wird, dürften Frankreich um 0,7 Prozent und Spanien um 2,9 Prozent zulegen. Für Italien bleibt die Prognose mit 0,5 Prozent unverändert.
Asien bleibt Wachstumsmotor – Russland mit schwächerer Dynamik
In Asien setzt sich der robuste Wachstumstrend fort. Der IWF belässt seine Prognose für China bei 4,8 Prozent in diesem und bei 4,2 Prozent im kommenden Jahr. Indien soll 2024 um 6,6 Prozent zulegen, was einem leichten Anstieg gegenüber der Schätzung vom Juli entspricht. Auch Japan wird mit einem Wachstum von 1,1 Prozent über den Erwartungen gesehen.
Dagegen korrigierte der Fonds seine Prognose für Russland nach unten. Das BIP soll 2024 nur um 0,6 Prozent wachsen statt der zuvor erwarteten 0,9 Prozent. Für das Jahr 2025 rechnet der IWF mit einem Plus von 1,0 Prozent.