Auch im vergangenen Jahr hat die Metropole Istanbul ihre beherrschende Stellung als wirtschaftliches Zentrum der Türkei gefestigt. Wie das türkische Statistikinstitut TÜİK am 11. Dezember mitteilte, erwirtschaftete die Stadt am Bosporus rund 13,01 Billionen Türkische Lira (ca. 305,1 Milliarden US-Dollar). Damit trägt Istanbul allein 29,2 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung des Landes bei.
Die Hauptstadt Ankara folgt mit einem Anteil von 10,5 Prozent (4,67 Billionen Lira) auf dem zweiten Platz, dahinter liegt die Ägäis-Metropole Izmir mit 2,56 Billionen Lira. Die Daten beziehen sich auf das regionale Bruttoinlandsprodukt (BIP), also den Gesamtwert aller erzeugten Waren und Dienstleistungen.
Auch beim Pro-Kopf-Einkommen liegt Istanbul mit umgerechnet etwa 18 836 US-Dollar an der Spitze. Allerdings erreichen nur elf der 81 Provinzen den nationalen Durchschnittswert. Die Schlusslichter bilden vor allem ostanatolische Provinzen wie Van, Ağrı und Şanlıurfa, was das bestehende Wohlstandsgefälle zwischen den Regionen unterstreicht.
Istanbul dominiert die meisten wichtigen Wirtschaftszweige. Besonders auffällig ist die Stellung der Stadt in den Schlüsselsektoren Information/Kommunikation sowie Finanzwesen und Versicherungen. Hier konzentriert sich mehr als die Hälfte der gesamten türkischen Wirtschaftsleistung. Ausnahmen von der städtischen Vorherrschaft sind die Landwirtschaft und einige Dienstleistungsbereiche.