Investitions-Boom: Türkei zieht in neun Monaten 8 Milliarden Dollar an frischem Kapital an

14.11.2025 – 6:30 Uhr

Die Türkei verzeichnete in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen starken Zufluss an internationalem Investitionskapital. Laut dem Internationalen Investorenverband (YASED) flossen von Januar bis September insgesamt 11,4 Milliarden US-Dollar an internationalen Direktinvestitionen (FDI) ins Land. Den größten Teil dieses Zustroms bildete frisches Investitionskapital in Höhe von 8 Milliarden Dollar.

Damit stiegen die Direktinvestitionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 46 Prozent. Seit 2003 summieren sich die kumulierten FDI-Zuflüsse in die Türkei auf mehr als 285 Milliarden Dollar.

Handel als Zugpferd für Investoren

Das frische Kapital von 8 Milliarden US-Dollar floss vor allem in einen bestimmten Wirtschaftsbereich: Der Groß- und Einzelhandel war mit Investitionen von 2,7 Milliarden US-Dollar der mit Abstand beliebteste Sektor. Ihm folgten die Herstellung von Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak sowie der Informations- und Kommunikationssektor, die jeweils einen Anteil von 15 Prozent am Investitionskapital verbuchen konnten.

Neben den direkten Kapitalinvestitionen trugen auch Immobilienverkäufe an Ausländer (1,6 Milliarden Dollar) und Kapitalflüsse über Schuldtitel (2,6 Milliarden Dollar) zu den Gesamtzahlen bei.

Holländer an der Spitze der Investorennationen

Die Herkunft der Investoren hat sich in diesem Jahr deutlich verändert. Während EU-Länder historisch gesehen 58 Prozent aller Investitionen seit 2003 getätigt haben, lag ihr Anteil in den ersten drei Quartalen 2024 sogar bei 64 Prozent.

Mit großem Abstand führten die Niederlande die Liste der Herkunftsländer mit einem Anteil von 32 Prozent an den gesamten Kapitalzuflüssen an. Auf den Plätzen folgten Kasachstan und Luxemburg mit jeweils 14 Prozent, Deutschland mit sieben Prozent und die USA mit sechs Prozent.