ING überrascht mit neuer Inflations- und Zinsschätzung für die Türkei zum Jahresende

08.08.2025 – 6:35 Uhr

In einem aktuellen Bericht hat die niederländische Großbank ING neue Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Türkei veröffentlicht, die besonders aufschlussreiche Einschätzungen zu Inflation und Leitzins enthalten. Die Analysten erwarten, dass temporäre Einflüsse wie staatliche Maßnahmen und automatische Steueranpassungen aktuell zwar für steigende Preise sorgen, langfristig jedoch keine dauerhafte Wirkung entfalten werden.

In dem am Montag veröffentlichten Bericht zur Juli-Inflation betont ING, dass die jüngsten Preissteigerungen hauptsächlich auf politische Eingriffe und steuerliche Automatismen zurückzuführen sind. Diese Faktoren würden jedoch nicht dauerhaft den Inflationsverlauf bestimmen. ING schreibt wörtlich: „Diese Effekte werden voraussichtlich nur von kurzer Dauer sein. Der zugrunde liegende Inflationstrend dürfte in den kommenden Monaten weiter sinken.“

Inflation unter 30 Prozent bis Jahresende möglich

ING geht davon aus, dass die Inflation zum Jahresende unter die Marke von 30 Prozent sinken könnte, sofern es in den kommenden Monaten zu keinen massiven Turbulenzen an den Devisenmärkten, bei Löhnen, regulierten Preisen oder Rohstoffen kommt. Dies ist eine optimistischere Einschätzung als viele andere Prognosen auf dem Markt, die weiterhin von anhaltend hoher Teuerung ausgehen.

Zinssatz bleibt hoch – aber stabil

Auch zur künftigen Zinspolitik äußert sich die ING Bank in ihrem Bericht. Demnach wird aktuell ein Leitzins von etwa 35 Prozent zum Jahresende 2025 erwartet. Diese Einschätzung deckt sich mit den bisherigen Erwartungen der Finanzmärkte und signalisiert, dass die Zentralbank trotz sinkender Inflation zunächst an ihrem restriktiven Kurs festhalten dürfte.