Türkei: Inflationsziel in Sicht? Experten sehen November-Anstieg bei 1,3 Prozent

02.12.2025 – 6:30 Uhr

Die jährliche Inflationsrate in der Türkei könnte sich im November auf rund 31,65 Prozent abgeschwächt haben. Das legen die Vorhersagen von Wirtschaftsexperten im Rahmen einer Umfrage nahe. Die Erwartungen für die Preissteigerung im November lagen demnach zwischen 1,0 und 1,65 Prozent, im Durchschnitt bei 1,31 Prozent.

Die offiziellen Daten für November wird das Türkische Statistische Institut (TÜİK) am Dienstag, dem 3. Dezember, veröffentlichen. Für die aktuelle Prognose wurden 32 Wirtschaftsexperten befragt.

Sollte die Prognose zutreffen, würde sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Jahresvergleich weiter verlangsamen. Im Oktober hatte die Jahresinflation noch bei 32,87 Prozent gelegen. Für das Gesamtjahr 2024 prognostizieren die befragten Ökonomen im Durchschnitt eine Rate von 31,89 Prozent.

Regierung und Notenbank bekräftigen Kurs

Auf einer Veranstaltung der Union Internationaler Demokraten (UID) in London bekräftigte Finanzminister Mehmet Şimşek das Ziel, die Inflation wieder in den einstelligen Bereich zu senken. „Wir haben bedeutende Fortschritte gemacht“, so Şimşek. Die Teuerung sei von 64 Prozent vor einigen Jahren auf 44 Prozent im vergangenen Jahr gesunken und werde voraussichtlich bei etwa 31 Prozent liegen. „Nächstes Jahr werden wir die Inflation sehr wahrscheinlich auf 20 Prozent oder darunter senken. Im darauffolgenden Jahr ist es unser Ziel, sie auf einstellige Werte zu bringen.“

Auch Zentralbankgouverneur Fatih Karahan unterstrich den restriktiven geldpolitischen Kurs. Bei einer Präsentation in Istanbul in der vergangenen Woche betonte er, dass die Entinflationsdynamik zwar anhalte, sich aber verlangsame. Vorübergehende Faktoren würden voraussichtlich nachlassen, ungünstige Wetterbedingungen hätten jedoch zuletzt die Nahrungsmittelpreise in die Höhe getrieben. Das Geldpolitik-Komitee werde die Zinsen entsprechend der tatsächlichen und erwarteten Inflation sowie dem zugrunde liegenden Trend festsetzen, um den notwendigen restriktiven Grad zur Unterstützung des Entinflationspfads beizubehalten.