Inflation in der Türkei sinkt auf 31,07 Prozent: niedrigster Stand seit vier Jahren

03.12.2025 – 11:00 Uhr

Die Teuerung in der Türkei ist im November spürbar zurückgegangen und hat den niedrigsten Stand seit knapp vier Jahren erreicht. Laut dem Statistikamt TÜİK lag die jährliche Inflationsrate bei 31,07 Prozent. Damit setzt sich der Abwärtstrend der vergangenen eineinhalb Jahre nahezu ununterbrochen fort.

Im Vergleich zum Vormonat fiel der Wert deutlich: Im Oktober hatte die Inflationsrate noch bei 32,87 Prozent gelegen. Auch die Erwartungen der Finanzmärkte wurden unterboten – Analysten waren im Durchschnitt von rund 31,6 Prozent ausgegangen. Ein ähnlich niedriger Anstieg der Verbraucherpreise wurde zuletzt im November 2021 verzeichnet.

Besonders stark verteuerten sich innerhalb eines Jahres erneut Bildungsangebote, deren Preise um mehr als 66 Prozent stiegen. Auch Wohnen blieb mit einem Preisanstieg von knapp 50 Prozent ein zentraler Kostentreiber. Deutlich moderater fiel die Entwicklung hingegen in Bereichen wie Bekleidung und Schuhen aus, wo die Jahresrate bei rund 9 Prozent lag. Kommunikationsdienste legten um knapp 18 Prozent zu, Freizeit und Kultur um rund 26 Prozent.

Den größten Einfluss auf die Gesamtinflation hatten laut TÜİK die Ausgabenbereiche Lebensmittel und alkoholfreie Getränke, Transport sowie Wohnen. Zusammen trugen sie mehr als 18 Prozentpunkte zur Jahresrate bei.

Auch im Monatsvergleich deutet sich eine Entspannung an. Die Verbraucherpreise stiegen im November nur um 0,87 Prozent – nach 2,55 Prozent im Oktober – und damit deutlich unter den Prognosen von rund 1,25 Prozent.

Noch vor einem Jahr lag die Teuerung in der Türkei bei über 47 Prozent, im November 2023 sogar bei rund 62 Prozent. Der nun erreichte Wert stellt somit den niedrigsten Preisanstieg seit 48 Monaten dar.