Inflation auf Talfahrt: Finanzminister Şimşek sagt voraus drastischen Fall unter 20 Prozent

12.12.2025 – 16:00 Uhr

Der türkische Finanzminister Mehmet Şimşek rechnet damit, dass die Jahresinflationsrate seines Landes bis Anfang 2026 deutlich sinken wird. Bereits im Februar nächsten Jahres, wenn die Daten für den Monat Januar veröffentlicht werden, könnte sie in den Bereich um 20 Prozent fallen, so Şimşek am Donnerstag auf dem „Future of Finance Summit“ in Istanbul.

„Selbst mit leichter Verzögerung werden die Inflationsziele mindestens am oberen Ende der Bandbreite erreicht. Die Disinflation wird 2026 anhalten“, sagte der Minister. Er verwies dabei auf den bisherigen Rückgang von 65 Prozent vor drei Jahren auf aktuell 31 Prozent.

Für das kommende Jahr nannte Şimşek eine offizielle Zielbandbreite von 13 bis 19 Prozent. Die Märkte rechnen jedoch mit Raten in den 20ern. „Ohne zusätzliche Schocks sehen wir das obere Ende der Zielbandbreite als durchaus erreichbar an“, präzisierte der Finanzminister.

Das übergeordnete Ziel der Regierung sei es, durch makroökonomische Stabilität und Reformen die Inflation langfristig in den einstelligen Bereich zu senken, die Planbarkeit zu erhöhen und eine tragfähige Leistungsbilanz zu erreichen. Ein dreiphasiges Programm soll dies sicherstellen.

Die erste Phase habe, so Şimşek, auf Kontrolle, Risikomanagement und die Etablierung einer regelbasierten Marktwirtschaft abgezielt. Es sei wichtig gewesen, dass die Inflation „nicht außer Kontrolle“ geriet. In weiteren Schritten sollen nun Ungleichgewichte behoben und die Erfolge durch strukturelle Veränderungen dauerhaft verankert werden.