Die anhaltend hohe Inflation in der Türkei hat spürbare Auswirkungen auf den Inlandstourismus. Wie aktuelle Daten des Türkischen Statistikamts (TÜİK) zeigen, ist die Zahl der Inlandsreisenden im Jahr 2024 deutlich hinter das Niveau von 2019 zurückgefallen – dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie.
Laut einer Analyse von Turizm Databank reisten 2019 noch etwa 74 % der türkischen Bevölkerung, das entsprach rund 83,1 Millionen Menschen. Im Jahr 2024 sank dieser Anteil trotz eines Bevölkerungswachstums auf nur noch 63 %, was bedeutet, dass etwa 7 Millionen Menschen weniger im eigenen Land unterwegs waren.
Der Rückgang wird vor allem auf die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten zurückgeführt, die sich seit 2022 massiv auf die Ausgaben für Urlaubsreisen auswirken. Besonders deutlich wird dies bei der Wahl der Unterkunft: Während 2019 deutlich mehr Menschen Hotels nutzten, übernachteten 2024 nur noch 10 von 100 Reisenden in Hotels – 85 % zogen es vor, bei Verwandten oder in eigenen Häusern zu bleiben.
Trotz gleichbleibender Hotelübernachtungszahlen hat sich das Gesamtvolumen der Reiseausgaben aufgrund der Preissteigerungen um 92 % erhöht. Urlaub machen innerhalb der Türkei ist für viele Bürgerinnen und Bürger mittlerweile ein Luxus geworden.