Haushalt im Minus: Türkischer Staatshaushalt rutscht im September ins Defizit

17.10.2025 – 6:30 Uhr

Der türkische Staatshaushalt wies im September ein deutliches Defizit auf. Laut Angaben des Finanz- und Schatzministeriums belief sich das Minus auf 309,6 Milliarden Lira. Damit drehte der Haushalt nach einem Überschuss von 96,7 Milliarden Lira im August wieder ins Negative.

Die Ausgaben beliefen sich im September auf 1,33 Billionen Lira, die Einnahmen lagen bei 1,02 Billionen Lira. Selbst ohne Zinszahlungen belief sich das Defizit auf rund 73 Milliarden Lira.

Von Januar bis September stiegen die Gesamtausgaben des zentralen Staatshaushalts auf 10,22 Billionen Lira, die Einnahmen beliefen sich auf 9,00 Billionen Lira. Damit summierte sich das Defizit der ersten neun Monate auf 1,22 Billionen Lira.

Besonders stark stiegen im September die Personalausgaben, die im Vergleich zum Vorjahr um 49,2 Prozent auf 365,9 Milliarden Lira zunahmen. Auch die Beiträge an Sozialversicherungsträger legten um 62,2 Prozent auf knapp 49,4 Milliarden Lira zu. Die laufenden Transfers – darunter Sozialausgaben und Subventionen – erhöhten sich um 37,4 Prozent auf 457 Milliarden Lira.

Die Zinsausgaben verzeichneten mit einem Plus von 59,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen besonders kräftigen Anstieg: Sie lagen im September bei 236,6 Milliarden Lira.

Auf der Einnahmenseite stiegen die Gesamteinnahmen gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,8 Prozent auf 1,02 Billionen Lira. Die Steuereinnahmen wuchsen um 20,4 Prozent auf 881,8 Milliarden Lira. Dabei legten insbesondere die Einnahmen aus der Einkommensteuer um 81,2 Prozent und aus der Mehrwertsteuer auf inländische Verkäufe um 53,2 Prozent zu. Rückläufig war dagegen die Körperschaftsteuer, die um 90,5 Prozent einbrach.

Für das Gesamtjahr zeichnet sich somit eine deutliche Belastung des türkischen Staatshaushalts ab. Nach mehreren Monaten mit schwankenden Ergebnissen setzt sich der Trend steigender Ausgaben und zunehmender Zinslasten fort.