Der World Gold Council hat seinen aktuellen Bericht für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht und zeigt darin, welche Länder über die größten Goldreserven der Welt verfügen. Die USA führen die Liste mit großem Abstand an, doch auch die Türkei schafft es mit einer überraschend hohen Goldquote in ihren Gesamtreserven unter die Top 15.
Die globalen Gold-Giganten
An der Spitze stehen nach wie vor die USA mit 8.133,5 Tonnen Gold, was einem Anteil von 78,5 Prozent ihrer gesamten Währungsreserven entspricht. Dahinter folgt Deutschland mit 3.350,3 Tonnen (77,6 %). Der Internationale Währungsfonds (IWF) belegt mit 2 814 Tonnen den dritten Platz, noch vor Italien (2 451,8 Tonnen) und Frankreich (2 437 Tonnen).
Einige Staaten setzen stark auf Gold als Sicherheit: So besteht etwa die Reserve Portugals zu 84,4 % aus dem Edelmetall. Auch die Niederlande (68,6 %) und Usbekistan (76,4 %) halten einen Großteil ihrer Reserven in Gold.
Russland und China: Gold als politisches Instrument?
Interessant ist die Strategie Russlands (2 329,6 Tonnen) und Chinas (2 296,4 Tonnen): Beide Länder haben ihren Goldanteil in den letzten Jahren deutlich erhöht – möglicherweise als Absicherung gegen westliche Sanktionen und wirtschaftliche Unsicherheiten. Allerdings macht Gold bei China nur 6,7 % der Gesamtreserven aus, während Russland bereits 36,2 % in Gold hält.
Türkei: Goldquote von fast 50 %
Überraschend ist die Position der Türkei: Mit 632,4 Tonnen landet sie auf Platz 11 und liegt damit vor Ländern wie den Niederlanden oder Polen. Bemerkenswert ist jedoch, dass 48,8 % der türkischen Reserven aus Gold bestehen. Dies könnte eine Reaktion auf die hohe Inflation und die Abwertung der Lira sein, da Gold als stabiler Wertanker gilt.
Europäische Zentralbank und Großbritannien mit wenig Gold
Während viele europäische Staaten hohe Goldreserven halten, fällt auf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit 506,5 Tonnen (46 % Anteil) vergleichsweise wenig Gold besitzt. Noch schwächer schneidet Großbritannien ab: Mit 310,3 Tonnen liegt es auf Platz 18 – nur 16,9 Prozent der britischen Reserven sind in Gold gebunden.