Goldrausch in der Türkei: Sparer setzen im Rekordtempo auf das Edelmetall

20.11.2025 – 6:35 Uhr

Angesichts rekordhoher Goldpreise und globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten verzeichnen die türkischen Banken einen dramatischen Anstieg ihrer Goldguthaben. Wie aus Daten der türkischen Bankenaufsichtsbehörde (BDDK) hervorgeht, hat sich das Volumen der Goldspareinlagen im Bankensektor im dritten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu verdoppelt.

Konkret stiegen die Einlagen um 99,1 Prozent auf 2,72 Billionen Türkische Lira. Im dritten Quartal 2024 hatten sie noch bei 1,36 Billionen Lira gelegen. Der Anteil der Goldguthaben an den gesamten Bankeinlagen kletterte dabei von acht auf elf Prozent.

Die mit Abstand größten Goldguthaben wurden in der Metropole Istanbul mit 907,1 Milliarden Lira registriert, gefolgt von der Hauptstadt Ankara mit 310,2 Milliarden Lira und Izmir mit 159,5 Milliarden Lira. Den Löwenanteil der Goldkonten halten mit 91,3 Prozent private Anleger.

Ein besonders starkes Wachstum verzeichneten zudem die Einlagen aus dem Ausland. Die Goldguthaben nicht ansässiger Kunden legten um 141,2 Prozent zu und stiegen von 36,3 Milliarden Lira auf 87,5 Milliarden Lira.

Dieser Boom in der Türkei spiegelt einen globalen Trend wider. So meldete der World Gold Council (WGC) für das dritte Quartal 2025 einen Anstieg der weltweiten Goldnachfrage um drei Prozent im Vorjahresvergleich auf ein Rekordhoch. Unter Einbeziehung von OTC-Transaktionen erreichte die Nachfrage 1 313 Tonnen, was einem Wert von 146 Milliarden US-Dollar entspricht. Als Treiber gelten geopolitische Spannungen und die Schwäche des US-Dollars. Auch Zentralbanken kauften dem WGC zufolge kräftig zu und steigerten ihre Netto-Käufe im Quartalsvergleich um 28 Prozent auf 220 Tonnen.