EU will grüne Investitionen in der Türkei ausbauen

26.08.2025 – 6:30 Uhr

Die Europäische Union möchte ihre Investitionen in der Türkei für eine nachhaltige Verkehrspolitik und den Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft deutlich erhöhen. Ziel ist es, die Bemühungen des Landes auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2053 zu unterstützen.

„Wir arbeiten seit Jahren eng mit der Türkei zusammen“, sagte Maria Luisa Wyganowski, Leiterin der Kooperationsabteilung der EU-Delegation in Ankara, am Rande eines Nachhaltigkeitsgipfels in Istanbul. Die Zusammenarbeit basiert auf den EU-Vorbeitrittshilfen (IPA), die seit Langem in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden.

Künftig sollen verstärkt Investitionen in den Ausbau des Schienennetzes, die Förderung erneuerbarer Energien und den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge fließen. Auch die Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf klimafreundliche Systeme ist Teil der Planungen. Damit knüpft die EU an ihren „Green Deal“ an, mit dem sie die Modernisierung von Energie- und Verkehrssystemen in Partnerländern vorantreibt.

Die Türkei gilt aufgrund ihrer geografischen Lage und ihrer wachsenden Energie- und Verkehrsinfrastruktur als wichtiger Partner. Zugleich spielt die Transformation hin zu einer emissionsarmen Wirtschaft eine zentrale Rolle für die türkischen Exporte in den EU-Binnenmarkt – nicht zuletzt wegen des geplanten CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM).

Wyganowski betonte, dass öffentliche Gelder allein nicht ausreichen würden, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Sie forderte daher stärkere Investitionen der Privatwirtschaft. „Wir setzen auf eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Emissionshandel, Dekarbonisierung und maritimer Verkehr”, sagte sie.

Die EU und die Türkei verhandeln derzeit über mehrere Projekte in den Bereichen Bahnverkehr, Transport und Emissionshandel. Das Ziel besteht darin, die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft langfristig abzusichern.