Die Türkei hat im Oktober erneut einen Überschuss in der Leistungsbilanz erzielt. Wie die Zentralbank am Dienstag mitteilte, belief sich das Plus auf 457 Millionen US-Dollar. Damit verzeichnet die Bilanz der laufenden Posten bereits den vierten Monat in Folge einen Überschuss.
Ohne Berücksichtigung der importabhängigen Positionen Gold und Energie fällt der Überschuss für Oktober sogar deutlich höher aus: Er beträgt 7,03 Milliarden US-Dollar. Dies unterstreicht die robuste Leistungsfähigkeit anderer Sektoren, insbesondere des Dienstleistungsbereichs. Allein durch Reisedienstleistungen erzielte die Türkei im Oktober Nettoeinnahmen von 5,86 Milliarden US-Dollar.
Der anhaltende positive Trend auf Monatsbasis steht jedoch im Kontrast zur Entwicklung über einen längeren Zeitraum. So stieg das Jahresdefizit der Leistungsbilanz bis Oktober auf 22 Milliarden US-Dollar an. Auch in der Handelsbilanz der Güter gab es im Oktober ein Defizit von 5,96 Milliarden US-Dollar.
Für den Zeitraum Januar bis Oktober 2023 summiert sich das Leistungsbilanzdefizit auf 14,54 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum lag es bei 2,93 Milliarden Dollar.
Laut Zentralbank wurde das Defizit der letzten zwölf Monate vor allem durch Direktinvestitionen finanziert, die einen Nettozufluss von 5,2 Milliarden US-Dollar brachten. Im Oktober selbst gab es bei den Direktinvestitionen jedoch einen Nettoabfluss von 838 Millionen Dollar. Auch bei den Portfolioinvestitionen wurde ein Abfluss von 1,02 Milliarden Dollar verzeichnet.