Die Deutsche Bank hat ihre Prognose für den türkischen Finanzmarkt im Jahr 2025 aktualisiert. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht, der von den Analysten Yiğit Onay und Christiyan Wietoska erstellt wurde, wurde eine kritische Einschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Türkei abgegeben. Besonders im Hinblick auf den Dollar/TL-Wechselkurs und die Inflation sieht die Bank Herausforderungen auf das Land zukommen. Laut den Analysten wird der Dollar-Tauschkurs zum Jahresende voraussichtlich bei 43 Lira liegen.
Erhöhte Inflationserwartungen und Schwierigkeiten bei der Inflationsbekämpfung
Die Experten haben ihre Inflationsprognose für die Türkei nach oben korrigiert. Statt der ursprünglich erwarteten 26 Prozent gehen sie nun von einer Inflation von etwa 28 Prozent zum Jahresende aus. Dabei äußerten sie Bedenken hinsichtlich der Schwierigkeit, eine signifikante Reduzierung der Inflation zu erzielen. Ein entscheidender Faktor dabei ist die hohe Inflationssteifigkeit im Land, die durch anhaltend hohe Produktionskosten und Wechselkursdynamiken verstärkt wird. In diesem Kontext betonte die Deutsche Bank, dass die Bemühungen um eine nachhaltige Inflationskontrolle in der Türkei schwieriger als ursprünglich angenommen sein könnten.
Ein weiterer Punkt, der im Bericht angesprochen wurde, ist die erwartete Entwicklung der Leitzinsen in der Türkei. Die Deutsche Bank erwartet für den Januar 2025 eine Zinssenkung um 250 Basispunkte, was den Leitzins auf etwa 40 Prozent verringern würde. Dieser Schritt ist Teil der geldpolitischen Anpassungen der Türkei, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, obwohl dies gleichzeitig die Inflation weiter belasten könnte. Die Analysten korrigierten zudem ihre Prognose für den Leitzins zum Jahresende 2024, der nun bei etwa 32,5 Prozent statt der ursprünglich prognostizierten 30 Prozent liegen dürfte.
Langfristige Aussichten und 2026-Prognose
Der langfristige Ausblick für die Türkei bleibt von Unsicherheit geprägt. Für das Jahr 2026 wird eine Prognose für den Dollar/TL-Kurs von 49 Lira angegeben, was auf eine weiter anhaltende Volatilität des Wechselkurses hinweist. In der Gesamtschau sieht die Deutsche Bank den türkischen Finanzmarkt vor einer Reihe von Herausforderungen, die mit einer Vielzahl von externen und internen Faktoren zusammenhängen. Trotz der erwarteten Zinsreduzierungen und politischen Anpassungen dürfte die wirtschaftliche Lage weiterhin von erheblichen Schwankungen begleitet sein.