Die türkische Zentralbank treibt die Entwicklung einer digitalen Landeswährung mit Nachdruck voran. In einem aktuellen Bericht skizziert sie die Fortschritte in der zweiten Phase des Forschungsprojekts „Digital Turkish Lira”. Demnach stehen vor allem zwei Schlüsselfunktionen im Fokus: programmierbare und offlinefähige Zahlungen.
Laut dem am 24. November veröffentlichten Dokument wurden bereits Machbarkeitsstudien für grenzüberschreitende Zahlungen durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, eine innovative Zahlungsinfrastruktur zu schaffen, die die Effizienz steigert und die finanzielle Inklusion verbessert. Gleichzeitig sollen die Zuverlässigkeit und die Souveränität der türkischen Lira gewahrt bleiben.
In der zweiten Projektphase soll der Prototyp aus der ersten Phase zu einem marktfähigen Produkt weiterentwickelt werden. Hierbei wird eng mit Technologiepartnern und Finanzinstituten zusammengearbeitet, um eine nahtlose Einbindung dieser Akteure zu gewährleisten.
Neben der technologischen Infrastruktur werden auch rechtliche und ökonomische Analysen durchgeführt. Mithilfe von Simulationen werden die potenziellen Auswirkungen auf das Finanzsystem untersucht. Die Ergebnisse sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Wie bereits in der ersten Phase sind umfangreiche Pilotversuche geplant, um Systemverbesserungen und neue Funktionen unter realistischen Bedingungen zu testen. Diese Tests sollen auch Szenarien mit einer hohen, sofortigen Nutzungslast beinhalten, um die Leistungsfähigkeit des Systems umfassend bewerten zu können.
Der Bericht betont, dass alle Arbeiten nach den Prinzipien Datenschutz, Interoperabilität und technologischer Flexibilität durchgeführt werden. Nach Abschluss der zweiten Phase wird entschieden, ob die digitale Lira tatsächlich eingeführt wird. Eine dritte Phase würde dann die notwendigen gesetzlichen Regelungen umfassen.