Die Commerzbank ist besorgt über die Entwicklung der türkischen Lira. Trotz wiederholter Zinserhöhungen durch die türkische Zentralbank (TCMB) setzt sich der Abwärtstrend der Landeswährung fort. Analyst Tatha Ghose warnt vor einem langfristigen Schaden für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik.
Wie Commerzbank-Analyst Tatha Ghose betont, zeigen die Maßnahmen der TCMB bislang wenig Wirkung gegen den Abwertungsdruck auf die türkische Lira. Trotz einer Leitzinserhöhung der Zentralbank als Reaktion auf die jüngsten Währungsverluste bleibe der Druck auf den Wechselkurs bestehen – ein Signal, dass die Marktteilnehmer den geldpolitischen Maßnahmen zunehmend skeptisch gegenüberstehen.
Ghose kritisiert insbesondere die widersprüchlichen Signale der Zentralbank. Nachdem die Inflation zuletzt leicht zurückgegangen sei, habe die TCMB begonnen, die Zinsen wieder zu senken – ein Schritt, der die Wirksamkeit früherer Zinserhöhungen in Frage stelle und die geldpolitische Glaubwürdigkeit der Institution untergrabe, so der Analyst.
Die wirtschaftlichen Turbulenzen spiegeln sich auch in den aktuellen Wechselkursen wider: Am heutigen Handelstag stieg der US-Dollar gegenüber der türkischen Lira um 0,1 Prozent auf 38,4488 TL. Die Commerzbank geht davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Quartalen fortsetzen wird. Eine weitere Abwertung der Lira wird damit immer wahrscheinlicher – ein Warnsignal für Investoren und Beobachter gleichermaßen.