Die türkische Lira wird nach Einschätzung der Commerzbank in den kommenden Jahren weiter erheblich an Wert verlieren. Wie das Institut in einer aktuellen Prognose mitteilte, ist gegenüber der Lira ein deutlicher Anstieg der Wechselkurse für die Währungen Dollar und Euro zu erwarten. Die Commerzbank geht davon aus, dass der Aufwärtstrend der Devisenkurse in der Türkei „nicht gestoppt werden kann“.
Laut der Bank wird der Dollar-Kurs bis Ende 2027 schrittweise auf 57,00 Türkische Lira (TL) klettern. Ausgehend von einem aktuellen Kurs von rund 42,32 TL bedeutet dies eine Steigerung von über 30 Prozent bis ins Jahr 2026 hinein. Der Anstieg soll demnach zunächst kontrolliert verlaufen, bevor er ab dem Jahr 2026 deutlich an Fahrt gewinnt.
Noch stärker könnte sich die Entwicklung auf den Euro auswirken. Die Commerzbank rechnet damit, dass der Euro, derzeit bei etwa 49,15 TL, bereits im Juni 2026 die Marke von 60,00 TL überschreiten und bis Dezember 2027 auf 68,40 TL steigen könnte. Das entspräche einem Anstieg von rund 36,5 Prozent innerhalb eines Jahres. Besonders ab Mitte 2026 wird demnach ein rapider Anstieg des Euro/TL-Kurses erwartet, der sich der 70-Lira-Marke annähern wird.
Als Gründe für diese Erwartung nennt die Bank in ihrer Analyse die Inflationsaussichten, den hohen externen Finanzierungsbedarf der Türkei sowie die Unsicherheiten in der globalen Geldpolitik.