Boeing bezieht Komponenten im Wert von über 2 Milliarden US-Dollar aus der Türkei

16.09.2025 – 7:00 Uhr

Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing hat seit Beginn seiner Aktivitäten in der Türkei Komponenten und Leistungen im Wert von über 2 Milliarden US-Dollar aus dem Land bezogen. Das gab Ayşem Sargın, Generaldirektorin von Boeing Türkei und Zentralasien, gegenüber der Nachrichtenagentur AA bekannt.

„Die Türkei ist für Boeing nicht nur ein Wachstumsmarkt, sondern ein bedeutender Partner in Industrie, Technologie und Ingenieurswesen“, betonte Sargın.

Boeings Lieferkette in der Türkei umfasst mehr als 20 Unternehmen in Städten wie Ankara, Istanbul, Bursa, İzmir, Kayseri und Eskişehir. Türkische Zulieferer produzieren Komponenten für alle modernen Boeing-Modelle – vom 737 MAX bis zum 787 Dreamliner – sowie für militärische Plattformen wie die Chinook und P-8.

Starke Partnerschaft seit 80 Jahren

Die Zusammenarbeit zwischen Boeing und der Türkei begann 1945 mit der Lieferung des ersten DC-3-Flugzeugs. Heute betreibt Boeing unter anderem ein Engineering- und Technologiezentrum im Teknopark Istanbul mit etwa 100 Ingenieuren. Es ist eines der wenigen Zentren dieser Art weltweit und unterstützt sowohl globale Projekte als auch die Weiterentwicklung der türkischen Luftfahrtindustrie.

Boeing betreibt zudem Bildungsinitiativen wie die Newton Flight Academy in Istanbul, die Jugendlichen praxisnahe Luftfahrt- und Raumfahrtbildung bietet.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Ein zentrales Thema für Boeing ist die Dekarbonisierung der Luftfahrt. Das Unternehmen investiert stark in Technologien wie nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF), elektrisches Fliegen und Wasserstoffantriebe. Laut Sargın kann SAF die CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin um bis zu 80 % reduzieren.

Die Türkei spiele auch hier eine Schlüsselrolle: „Mit ihrer strategischen Lage und ihrem Potenzial für lokal produziertes Bio-Rohmaterial kann die Türkei ein regionales Zentrum für nachhaltige Luftfahrt werden“, sagte Sargın.

Boeing arbeitet unter anderem mit Wisk an autonomen, elektrischen Luftfahrzeugen und gemeinsam mit NASA und GE Aerospace an hybriden Antriebssystemen.

Sargın betonte abschließend: „Wir glauben, dass die Türkei nicht nur regional, sondern auch global eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Luftfahrt der Zukunft spielen wird – sei es durch Ingenieursleistung, Nachhaltigkeit oder Innovation.“