Die internationale Bank BBVA rechnet für die Türkei mit weiteren vorsichtigen Zinsschritten der Notenbank. Trotz des leichten Rückgangs der Jahresinflation auf 32,87 Prozent im Oktober bleibt der Preisdruck hoch, wie aus einer aktuellen Analyse des Research-Bereichs der spanischen Großbank hervorgeht.
Die offizielle Inflationsrate lag zuvor bei 33,29 Prozent. Die monatliche Teuerung von 2,55 Prozent fiel zwar geringer aus als von einigen Marktbeobachtern erwartet, dennoch sehen die Analysten zunehmende Risiken für die künftige Preisentwicklung.
BBVA Research prognostiziert für das Jahresende 2023 eine Inflationsrate von 32,5 Prozent. Für Ende des kommenden Jahres wird sie voraussichtlich bei 23 Prozent liegen. Allerdings nehmen die Aufwärtsrisiken für diese Prognose zu.
BBVA erwartet daher, dass die türkische Zentralbank (TCMB) ihre restriktive Geldpolitik nur behutsam lockern wird. Für die nächste Sitzung im Dezember wird ein Zinsschnitt von 100 Basispunkten auf dann 38,5 Prozent erwartet. Die Notenbank hatte den Leitzins erst Ende Oktober von 40,0 Prozent auf 39,5 Prozent gesenkt.
Laut einem Bericht des Senders CNBC-e, auf den sich die Bank bezieht, passen sich die Nachfragebedingungen langsamer an als von der Zentralbank erwartet. Daher wird die Bank wahrscheinlich nur begrenzte Zinssenkungen vornehmen und ihre Haltung durch andere Instrumente wie reale Aufwertung, makroprudenzielle Maßnahmen und Liquiditätssteuerung ergänzen.
Die Analysten werden die Veröffentlichung des nächsten Inflationsberichts der TCMB am 7. November genau beobachten. Es wird erwartet, dass die Notenbank ihre Inflationsprognose für dieses Jahr nach oben anpassen wird. Dies könnte sich auch auf den erwarteten Pfad für das kommende Jahr auswirken.