Balıkesir baut nach Erdbeben auf: Ganze Viertel weichen Container-Städten – und das ist erst der Anfang

23.11.2025 – 16:00 Uhr

Als Reaktion auf die anhaltenden schweren Erdbeben in der nordwesttürkischen Provinz Balıkesir hat die Bezirksverwaltung von Sındırgı damit begonnen, temporäre Wohnzentren einzurichten. Hintergrund sind die beiden Erdbeben der Stärke 6,1 am 10. August und am 27. Oktober, durch die zahlreiche Gebäude unbewohnbar wurden.

Unter der Leitung des Gouverneurs von Balıkesir wurde nun die erste Phase des sogenannten „Tomruk Temporary Living Center” im Stadtviertel Yağcıbedir abgeschlossen. Auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern wurden 40 Containerwohneinheiten errichtet und an bedürftige Familien übergeben. Die Bewohner zeigten sich zufrieden mit der Sauberkeit, Organisation und der vorhandenen Infrastruktur.

Die Hilfsmaßnahmen beschränken sich jedoch nicht auf das zentrale Camp. Wie die Behörden mitteilten, finden zudem Verteilaktionen von Hilfsgütern in ländlichen Nachbarschaften statt. Bislang wurden im gesamten Bezirk Sındırgı bereits 171 Container aufgestellt. Auch Geschäftsleute, deren Betriebsstätten beschädigt wurden, erhalten demnach Container.

Während die Region eine Phase anhaltender seismischer Aktivität durchlebt, die von Experten teilweise als „seismischer Sturm” bezeichnet wird, schreiten die Rückbaumaßnahmen voran. Einsatzkräfte der Katastrophenschutzbehörde AFAD und der Gemeinde Balikesir haben mit Abrissarbeiten und der Räumung von Trümmern begonnen. Bei Hochhäusern, die ein besonderes Risiko darstellen, wurden bereits Arbeiten zur Schwächung der Struktur und zur Reduzierung der Stockwerke eingeleitet.

Zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft hat die Regierung zudem neue finanzielle Hilfen angekündigt. Betroffene Geschäftsleute können demnach auf Disaster-Darlehen mit einem einjährigen Zahlungsaufschub zurückgreifen.