Mit 190,4 Milliarden US-Dollar hat die Auslandsverschuldung des türkischen Privatsektors im Mai 2025 den höchsten Stand seit November 2019 erreicht. Das geht aus aktuellen Daten der Türkischen Zentralbank (TCMB) hervor. Im Vergleich zum Jahresende 2024 bedeutet dies einen Anstieg um 18,1 Milliarden US-Dollar.
Ein genauerer Blick auf die Laufzeiten zeigt, dass insbesondere die langfristigen Kredite zugenommen haben. Diese stiegen um 20,7 Milliarden US-Dollar auf insgesamt 177,5 Milliarden US-Dollar. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten (ohne Handelskredite) sanken dagegen um 2,6 Milliarden US-Dollar auf 12,8 Milliarden US-Dollar.
Besonders stark fiel der Anstieg bei den langfristigen Schulden der nichtfinanziellen Unternehmen aus. Sie wuchsen um 12,2 Milliarden US-Dollar. Auch die langfristigen Verbindlichkeiten der Finanzinstitute legten um 8,6 Milliarden US-Dollar zu. Die Schulden der Finanzinstitute sanken hingegen kurzfristig um 3,3 Milliarden US-Dollar, während die der nichtfinanziellen Unternehmen leicht um 0,7 Milliarden US-Dollar stiegen.
Ein Blick auf die Verteilung nach Währungen verdeutlicht ein klares Bild: Der Großteil der langfristigen Schulden ist in US-Dollar denominiert. Von den 177,5 Milliarden US-Dollar entfallen 58,1 Prozent auf den US-Dollar, 32,5 Prozent auf den Euro, 2,2 Prozent auf die türkische Lira und 7,2 Prozent auf andere Währungen. Bei den kurzfristigen Krediten zeigt sich ein gemischteres Bild: 39,5 % der Schulden sind in US-Dollar, 18,4 % in Euro und überraschende 39,3 % in türkischen Lira denominiert.
Die innerhalb eines Jahres fälligen Verbindlichkeiten haben ein Gesamtvolumen von 57,8 Milliarden US-Dollar. Davon entfallen 38,1 Milliarden US-Dollar auf Banken, 15,3 Milliarden US-Dollar auf nichtfinanzielle Unternehmen und 4,4 Milliarden US-Dollar auf sonstige Finanzinstitute außerhalb des Bankensektors.