Akbank übertrifft Erwartungen: 11,1 Milliarden TL Gewinn im zweiten Quartal 2025

01.08.2025 – 6:35 Uhr

Die türkische Großbank Akbank hat im zweiten Quartal 2025 einen konsolidierten Nettogewinn von 11,1 Milliarden Türkischen Lira erzielt und damit die Markterwartungen leicht übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gewinn von rund 11 Milliarden TL gerechnet. Für das erste Halbjahr beläuft sich der Gewinn der Bank auf 24,85 Milliarden TL.

Trotz der positiven Entwicklung beim Halbjahresergebnis zeigt sich im Quartalsvergleich ein Rückgang des Gewinns um 19 Prozent, während auf Jahresbasis ein moderates Plus von zwei Prozent verzeichnet wurde. Maßgeblich zum Ergebnis beigetragen haben die starken Nettozins- und Provisionsüberschüsse. Die Nettozinserträge inklusive Swap-Kosten stiegen im Quartalsvergleich um 4 Prozent auf 20,3 Milliarden TL. Die Nettoerlöse aus Gebühren und Provisionen legten sogar um 13 Prozent auf 27,2 Milliarden TL zu.

Stabile Entwicklung bei Aktiva und Krediten

Die Bilanzsumme der Akbank stieg im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 2,98 Billionen TL. Die Kreditvergabe erhöhte sich im gleichen Zeitraum ebenfalls um 30 Prozent auf ein Volumen von 1,56 Billionen TL. Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen blieb mit 80,2 Prozent nahezu stabil.

Auch auf der Passivseite setzte sich das Wachstum fort: Die Einlagen kletterten im Jahresvergleich um 28,5 Prozent auf 1,89 Billionen TL. Die Eigenkapitalausstattung der Bank lag bei 258,87 Milliarden TL. Die Kernkapitalquote blieb mit 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal unverändert.

Anpassung der Jahresprognosen

Aufgrund der Entwicklungen im ersten Halbjahr hat die Akbank einige ihrer Jahresprognosen revidiert. So wurde die erwartete Nettozinsmarge (ohne Swap-Effekte) von ursprünglich rund 5 Prozent auf 3 bis 3,5 Prozent gesenkt. Im zweiten Quartal lag die tatsächliche Nettozinsmarge bei 2,1 Prozent, inklusive Swaps sogar nur bei 2 Prozent, nach 2,3 Prozent im Vorquartal.

Im Bereich der Gebühren- und Provisionseinnahmen zeigt sich die Bank dagegen deutlich optimistischer: Die Jahresprognose wurde hier von 40 auf 60 Prozent Wachstum angehoben. Im ersten Halbjahr konnte bereits ein Zuwachs von fast 60 Prozent verzeichnet werden.

Die operativen Aufwendungen stiegen im selben Zeitraum um 34,6 Prozent. Der Anteil der Kosten an den Erträgen (Cost-Income-Ratio) lag mit 54,5 Prozent über dem ursprünglichen Zielwert. Daher wurde die Prognose von einem „niedrigen 40er-Bereich” auf einen „hohen 40er-Bereich” korrigiert.

Nur leichter Anstieg bei notleidenden Krediten

Die Quote notleidender Kredite (NPL) blieb mit 3,4 Prozent im zweiten Quartal weitgehend stabil. Sie liegt weiterhin unter dem Jahresendziel von 3,5 Prozent. Der Netto-Kreditkostenaufwand (ohne Währungseffekte) betrug 193 Basispunkte und bewegte sich damit im Zielkorridor von 150 bis 200 Basispunkten.

Vorstand: „Türkische Banken bleiben verlässliche Stütze der Wirtschaft“

In einer Mitteilung des Unternehmens hob Akbank-CEO Kaan Gür hervor, dass das zweite Quartal von globalen und lokalen Unsicherheiten geprägt gewesen sei. Dennoch habe sich das Umfeld durch die entschlossene geldpolitische Straffung in der Türkei stabilisiert. „Mit dem rückläufigen Inflationstrend hat sich ein Umfeld für mögliche Zinssenkungen gebildet. In dieser Phase bleibt Akbank gemeinsam mit dem türkischen Bankensektor ein starker Partner für die Wirtschaft“, sagte Gür.

Er betonte, dass die Akbank im ersten Halbjahr Kredite in Höhe von 1,98 Billionen TL bereitgestellt habe, davon 1,56 Billionen TL in Form von Bar-Krediten. Nach Abzug von Steueraufwendungen in Höhe von 5,62 Milliarden TL erzielte die Bank im Halbjahr einen beachtlichen Nettogewinn von 24,85 Milliarden TL.