Türkei: So sieht ein Salzsee aus, wenn sich das Wasser zurückzieht

Bilder: DHA
23.11.2025 – 18:00 Uhr

Aksaray – Durch die anhaltende Trockenheit hat sich der Wasserspiegel des Tuz Gölü weiter zurückgezogen und dabei ungewöhnlich geformte Salzkristalle freigelegt. Die spektakulären Strukturen sorgen derzeit in den sozialen Medien für Aufmerksamkeit und ziehen zahlreiche Hobby- und Profifotografen in die Region.

Der in Zentralanatolien gelegene Tuz-See, der sich über die Provinzen Aksaray, Konya und Ankara erstreckt, gehört zu den wichtigsten Salzquellen der Türkei. Neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung ist er zugleich ein wertvolles Naturgebiet, das jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht.

Salzkristalle werden zum Foto-Hotspot

Aksarays Kultur- und Tourismusdirektor Abdullah Oğuz erklärte, dass die Trockenheit der letzten Wochen zur Bildung der eindrucksvollen Salzformationen geführt habe:
„Mit dem Rückgang des Wassers sind in letzter Zeit wunderschöne Salzgebilde entstanden. Viele davon wurden bereits in den sozialen Medien geteilt und haben großes Interesse geweckt. Besonders Fotografen kommen vermehrt hierher.“

Der See wird zudem indirekt durch das Tuz-Gölü-Erdgasspeicherprojekt beeinflusst. Rund 40 Kilometer südlich des Tuz Gölü wird Süßwasser aus dem Hirfanlı-Stausee genutzt, um unterirdische Salzkörper aufzulösen und Hohlräume zu schaffen, in denen später Erdgas gelagert wird. Das dabei entstehende salzhaltige Wasser wird über Leitungen in den Tuz-See eingeleitet.

Trockenheit macht sich deutlich bemerkbar

Oğuz betonte, dass sich die Auswirkungen der ungewöhnlich hohen Temperaturen und der ausbleibenden Niederschläge im gesamten Gebiet bemerkbar machten:
„Im vergangenen November hatten wir starke Schneefälle. Doch derzeit liegen die Temperaturen weit über dem Normalwert. Wir beobachten die Folgen der Trockenheit sehr deutlich im Tuz-See.“

Gleichzeitig hob er hervor, wie wichtig die Wasserzufuhr durch das staatliche Energieunternehmen BOTAŞ für die Tierwelt sei:
„Dank des von BOTAŞ eingeleiteten Wassers können die Flamingos weiterhin in der Region überleben. Dieses Wasser ist für das ökologische Gleichgewicht äußerst wertvoll.“

Die entstandenen Salzkristalle bieten nun jedoch ein beeindruckendes Naturschauspiel, das viele Besucher in seinen Bann zieht.
„Die Salzformationen haben sich in ein visuelles Fest verwandelt. Dennoch macht uns die ungewöhnliche Hitze zu dieser Jahreszeit Sorgen“, so Oğuz. „Wir hoffen auf baldigen Regen, damit sowohl der Tuz-See als auch unsere Region wieder zu mehr Fruchtbarkeit gelangen.“