In der antiken Stadt Gordion bei Ankara haben Archäologen ein Brandgrab aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben, das vermutlich einem phrygischen König oder einem hochrangigen Beamten gehört. Das Grab befindet sich in einem 8 Meter hohen und 60 Meter breiten Hügel, dem 47. Tumulus, der zu den mittelgroßen Grabhügeln der Region zählt.
Unter den mehr als 100 Fundstücken befindet sich ein besonders gut erhaltener bronzener Krug, der in Leinen eingewickelt war – eine Seltenheit, da das organische Material dank der Bronzekorrosion konserviert blieb. Die Grabbeigaben umfassen zudem große Kessel, Dreibeintöpfe und Räucherwerkbehälter.
Der Fund ist bedeutend, weil er das älteste bekannte Beispiel für eine Feuerbestattung bei den Phrygiern darstellt. Die Präsenz von Asche und wertvollen Grabbeigaben deutet darauf hin, dass der Bestattete eine wichtige Persönlichkeit war.
Archäologen vermuten, dass es sich bei dem Grab um die Ruhestätte eines Verwandten von König Midas handeln könnte, da die Funde und das Alter des Hügels zeitlich und stilistisch mit dem Monumentalgrab von Midas’ Vater übereinstimmen. Die Art der Feuerbestattung ist zudem ungewöhnlich für die damalige Zeit in Gordion, wo überwiegend vollständige Körperbestattungen üblich waren.
Die Ausgrabungen in Gordion dauern seit 75 Jahren an, doch es gibt noch viele unerforschte Bereiche. Die Forscher betonen die Bedeutung der Erhaltung der Fundstätte und hoffen, durch Besucher die lokale Wirtschaft zu stärken und das Bewusstsein für die kulturelle Bedeutung Gordions zu fördern.