Trend-Tourismus: Sportflugzeug-Piloten entdecken die Türkei für sich

Bild & Video: DHA
Bild & Video: DHA
28.06.2025 – 17:00 Uhr

Sportflug-Touristen aus Europa, die mit ihren Sportflugzeugen verschiedene Städte bereisen, haben die Türkei als neues Ziel in ihre Routen aufgenommen. Mit ihren Flugzeugen fliegen sie in verschiedene Städte, um dort an Aktivitäten wie Bootsfahrten, Tauchen oder Klettertouren teilzunehmen.

Flugtouren mit Sportflugzeugen aus verschiedenen europäischen Ländern nach und innerhalb der Türkei gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Wohlhabende Reisende, die kulturelles Erbe entdecken, neue Orte erkunden und dabei Freiheit beim Reisen bevorzugen, nutzen diese Möglichkeit, direkt mit ihren Sportflugzeugen in die Türkei zu fliegen.

Neue Trendtourismusart in der Türkei

Pilot-Touristen aus Europa landen mit ihren Sportflugzeugen unter anderem in Städten wie Istanbul, Çanakkale, Konya, Nevşehir, Antalya und Muğla. Bei der zuletzt organisierten Tour starteten sechs Sportflugzeugbesitzer ihren Flug durch die Türkei. Die Piloten, die aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen europäischen Ländern kamen, flogen insgesamt 2.600 Kilometer. Sie nutzten moderne Flugzeugtypen wie VL3, Columbia 400, DA42, Vision Jet, Tecnam P2010, Cerva CE43 und Piper Cheyenne. Die Tour begann mit einem Besuch der antiken Stadt Troja und des Troja-Museums in Çanakkale und führte anschließend weiter nach Kapadokya in Nevşehir.

Urlaub mit dem eigenen Flugzeug

Nach Ballonfahrten und Besichtigungen in Derinkuyu und Paşabağ, besuchten die Piloten die archäologische Stätte Çatalhöyük in Konya sowie Sehenswürdigkeiten in Istanbul wie Sultanahmet, die Zisterne von Yerebatan, den Topkapi-Palast und den Großen Basar. In Antalya angekommen, verbrachten die Reisenden fünf Tage in Kemer, wo sie an Bootstouren, Tauchausflügen, Klettertouren und Zipline-Aktivitäten teilnahmen. Von Kemer ging es weiter nach Bodrum, um die Reise fortzusetzen.

Über 160.000 Sportflugzeugpiloten in Europa

Zafer Ertem, ein in Deutschland lebender Sportflugzeugpilot, der solche Reisen organisiert, erklärt: „Ich fliege aus Hobby und habe Europa bereits viel bereist. 2024 organisierten wir erstmals eine Tour mit 18 Flugzeugen durch die Türkei, die 18 Tage dauerte und 42 Piloten einschloss. Die Teilnehmer waren begeistert. In diesem Jahr werden wir mit insgesamt 18 Flugzeugen reisen. Das ist eine große Chance für den Tourismus in der Türkei.“

Ertem hebt hervor, dass das Fliegen mit Sportflugzeugen in Europa zunehme, da diese Flugzeuge kostengünstiger und effizienter im Verbrauch sind. „Man kann morgens in Deutschland starten und noch vor Sonnenuntergang in Antalya landen – das ist einzigartig.“ Die Piloten geben pro Tag zwischen 800 und 1000 Euro aus, was vier- bis fünfmal so viel wie bei normalen Touristen ist.

„Mit dem kleinen Flugzeug das Land aus der Nähe erleben“

Der österreichische Pilot Günter Wastian (58), der erstmals in der Türkei war, schwärmt: „Unsere Reise war fantastisch. Die Kultur, die Natur und die Menschen sind großartig. Es war wunderbar, mit dem kleinen Flugzeug niedrig zu fliegen und das Land so zu entdecken.“

Kemer als wichtiger Standort für Sportflugzeugpiloten

Volkan Yorulmaz, Vorsitzender der Kemer und Umgebung Tourismusförderungsstiftung (KETAV), betont, dass Kemer sich als beliebte Destination für diese Pilotengruppe etabliert hat. „Wir empfangen regelmäßig Gruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diese zahlungskräftigen Touristen verlassen die Hotels, nehmen an Bootstouren, Wanderungen und anderen Aktivitäten teil und tragen so wesentlich zum Tourismus bei.“