In der südlichen türkischen Provinz Adana haben die Behörden den Abriss zahlreicher illegaler Betriebe auf der sogenannten Menderes-Insel im Seyhan-Stausee angeordnet. Das Gebiet ist auch unter dem Namen „Amerikanische Insel“ bekannt und zählt zu den wertvollsten und beliebtesten Lagen der Stadt.
In den vergangenen Jahren wurden auf der Insel mehr als 50 provisorische Gastronomie- und Freizeitbetriebe ohne Genehmigung errichtet. Viele dieser Einrichtungen wurden schrittweise erweitert und verfügen inzwischen über unzulässige Holzterrassen und Sitzflächen, die sich teilweise direkt über die Wasseroberfläche des Sees erstrecken.
Frühere Versuche der Stadtverwaltung, die illegalen Strukturen zu entfernen, scheiterten immer wieder an Protesten der Betreiber. In einzelnen Fällen kam es laut Behörden sogar zu bewaffnetem Widerstand.
Obwohl das umliegende Gebiet des Stausees im Zuge umfangreicher Stadtentwicklungsprojekte modernisiert wurde – darunter neue Straßen, sanierte Boulevards und hochwertige Wohnanlagen – blieb die Insel in ihrem Zustand unverändert. Dies sorgte zunehmend für Kritik an ihrem Erscheinungsbild.
Anwohner beklagten zudem Probleme mit der öffentlichen Sicherheit. Immer wieder wurden Drogenvorfälle sowie andere sicherheitsrelevante Zwischenfälle gemeldet. Auch aggressives Ansprechen von Passanten durch nicht lizenzierte Verkäufer führte zu zahlreichen Beschwerden.
Nach einer koordinierten Entscheidung des Gouverneursamts von Adana sowie des Innenministeriums und des Ministeriums für Umwelt, Stadtentwicklung und Klimaschutz wurde den Betreibern eine Frist bis zum 23. Dezember gesetzt, um die Insel zu räumen.
Sollte dieser Aufforderung nicht nachgekommen werden, kündigten die Behörden an, die Abrissarbeiten unter Polizeischutz durchzuführen. Viele Anwohner begrüßten die Entscheidung und sprachen sich dafür aus, die Insel künftig als öffentliche Erholungs- und Grünfläche neu zu gestalten.