Das historische Mor-Kiryakus-Kloster, das vor rund 1.600 Jahren von syrisch-orthodoxen Christen in der südöstlichen türkischen Provinz Batman errichtet wurde, ist nach umfangreicher Restaurierung wieder für Besucher zugänglich.
Das zweistöckige Kloster liegt an den Hängen des Kıra-Bergs nahe dem Dorf Ayrancı im Bezirk Beşiri und erstreckt sich über eine Fläche von 2.500 Quadratmetern. Seine Ursprünge reichen bis ins 5. Jahrhundert zurück.
Die Restaurierung erfolgte in drei Phasen unter der Aufsicht der Generaldirektion für Kulturerbe und Museen. Die Wiedereröffnung wurde mit einer feierlichen Zeremonie im Innenhof des Klosters begangen, an der zahlreiche Gäste, darunter auch Anwohner und Offizielle, teilnahmen.
Batman-Gouverneur Ekrem Canalp bezeichnete 2025 in seiner Rede als ein „Jahr des touristischen Aufbruchs“ für die Region. Dabei betonte er, dass der Tourismus in Batman nicht länger auf die bekannte Ausgrabungsstätte Hasankeyf beschränkt bleiben dürfe: „Wir akzeptieren nicht mehr, dass Tourismus in Batman nur in Hasankeyf beginnt und endet. Ab jetzt wollen wir das touristische Potenzial aller fünf Bezirke ausschöpfen.“
Ziel sei es, in diesem Jahr 500.000 Touristen anzuziehen – und diese Zahl bis 2026 zu verdoppeln.
Umut Görgülü, Leiter der Abteilung für Ausgrabungen im Kultur- und Tourismusministerium, unterstrich die historische Bedeutung der Klosteranlage und nannte die Restaurierung „einen wichtigen Schritt zur Bewahrung eines 16 Jahrhunderte alten Erbes.“
Das Mor-Kiryakus-Kloster ist ein bedeutendes Zeugnis der syrisch-christlichen Geschichte in Anatolien. Die Syrer (Suryoye), eine semitischsprachige christliche Minderheit in der Türkei, teilen eine gemeinsame ethnische, sprachliche und religiöse Identität mit den Assyrern im Irak, Iran und Syrien.
Während die syrisch-orthodoxe Gemeinde in der Türkei heute deutlich kleiner ist, lebt ein Teil noch in Städten wie Istanbul sowie in Orten wie Midyat in der Provinz Mardin. Zu den bekanntesten Kultstätten dieser uralten christlichen Gemeinschaft zählen das Mor-Gabriel-Kloster und das Deyrulzafaran-Kloster, beide ebenfalls in Mardin gelegen.