Türkei: Überschwemmungen und Erdrutsche nach heftigen Regenfällen an der Schwarzmeerküste – Brücken und Häuser zerstört

Bilder: DHA
21.09.2025 – 12:00 Uhr

Nach heftigen Regenfällen im Nordosten der Türkei kämpfen die Regionen Rize und Artvin mit den Folgen von Überschwemmungen und Erdrutschen. Zahlreiche Bungalows und touristische Anlagen wurden zerstört, Straßen und Brücken sind unpassierbar, die Energieversorgung sowie Teile der Infrastruktur wurden beschädigt.

In nur 24 Stunden fielen in Rize bis zu 272 Liter Regen pro Quadratmeter, im benachbarten Giresun sogar fast 300 Liter. Infolge der Wassermassen traten Flüsse über die Ufer, es kam zu Erdrutschen. In der Ortschaft Tunca (Landkreis Ardeşen) mussten Menschen aus ihren Häusern von Rettungskräften befreit werden. Eine Brücke auf der Straße zur beliebten Touristenregion Ayder Yaylası stürzte ein, sodass der Zugang vollständig blockiert wurde.

Auch Bauarbeiten waren betroffen: Zwei Bagger und ein Lastwagen wurden von den Fluten mitgerissen. Glücklicherweise waren die Maschinen zuvor wegen der Wetterwarnungen nicht mehr besetzt, wodurch ein Unglück verhindert wurde.

Besonders stark getroffen wurde das Areal des kommunalen Freizeitzentrums Dereağzı in Ardeşen: Zwei Bungalows stürzten in den Fluss, Restaurant und Garten sind unbrauchbar. Auf dem Weg nach Ayder wurden zwei weitere unbewohnte Bungalows von den Wassermassen weggespült. Insgesamt sind derzeit 26 Dörfer im Gebiet von Rize wegen zerstörter Straßen abgeschnitten.

Auch Artvin meldete schwere Schäden. In Borçka brach eine historische Brücke über den Aksu-Fluss zusammen, weitere Dorfstraßen wurden zerstört. Rund um den bekannten Karagöl-See stehen Wanderwege und Picknickplätze unter Wasser.

Präventive Maßnahmen verhinderten größere Katastrophe
Nach Angaben der Wasserbehörde DSİ bewährten sich bereits umgesetzte Schutzmaßnahmen wie „durchlässige Sperrdämme“ oder „Holzrechen“, die Geröll und Treibholz auffangen. Dadurch seien die Überschwemmungen zwar schwer, aber nicht noch verheerender ausgefallen.

Regierung vor Ort
Verkehrsminister Abdulkadir Uraloğlu und Jugend- und Sportminister Osman Aşkın Bak reisten in die betroffenen Regionen, verbrachten die Nacht dort und verschafften sich ein Bild der Lage. In Koordinationssitzungen wurden Sofortmaßnahmen und weitere Schutzstrategien beraten.

Derzeit laufen Aufräumarbeiten: Straßen werden von Schlamm und Geröll befreit, Strom- und Wasserleitungen repariert sowie Schäden an der Infrastruktur erfasst.