Türkische Schwarzmeerregion verstärkt Wiederaufforstung angesichts des Klimawandels

16.12.2025 – 9:00 Uhr

RİZE – Die östliche Schwarzmeerregion der Türkei, bekannt für ihre smaragdgrünen Berge und ganzjährig hohen Niederschläge, steht unter wachsendem ökologischen Druck. Klimawandelbedingte Wetterextreme wie Hitze, Starkregen und Trockenperioden setzen den Wälder in der Region stark zu, sodass eine beschleunigte Wiederaufforstung notwendig wird.

Obwohl die Schwarzmeerküste für ihre üppigen Wälder, traditionellen Dörfer und hochgelegenen Tourismusgebiete berühmt ist, warnen Experten, dass die Landschaft fragiler ist, als sie wirkt. Besonders ältere Kiefernbestände in höheren Lagen trocknen aus, während Linden- und Kastanienbäume, die für die Biodiversität und die berühmten „Honigwälder“ der Region essenziell sind, zunehmend seltener werden.

Die sogenannten Honigwälder sind speziell ausgewiesene Flächen, die Nektar und Pollen für Bienen liefern. Ihr Rückgang gilt als Signal für tieferliegende ökologische Probleme.

Forstbehörden schätzen, dass in Rize 174.297 Hektar Waldgebiet als gefährdet gelten, betroffen durch unregelmäßigen Niederschlag, Hitzestress und die langfristigen Folgen unkontrollierter Abholzungen.

Als Reaktion darauf haben die Forstämter ihre Aufforstungsprogramme intensiviert, alte oder kranke Bäume ersetzt, die Walddichte erhöht und degradierte Flächen in besonders gefährdeten Gebieten regeneriert.

Der Gouverneur von Rize, İhsan Selim Baydaş, warnte davor, dass das grüne Erscheinungsbild der Region tiefere Gefahren verschleiern könne. Viele Hänge seien nicht von reifem Wald bedeckt, sondern von Teeplantagen, Wiesen und sich natürlich ausbreitenden Erlen.

„Unsere Wälder sind im Vergleich zur Gesamtfläche nicht die größten in der Türkei. Die Wälder im östlichen Schwarzmeergebiet sind eher als gefährdete Baumbestände zu betrachten“, so Baydaş. Besonders Linden- und Kastanienbäume müssten geschützt werden, damit ihre Zahl nicht weiter sinkt.

Er betonte zudem, dass reichlich Niederschlag nicht zur Selbstzufriedenheit führen darf: „Jeder verlorene oder zu Holz verarbeitete Baum muss durch zehn neue ersetzt werden, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Dieses Erbe müssen wir intakt an zukünftige Generationen weitergeben.“

Durch die verstärkte Wiederaufforstung will die Region sowohl ihr ikonisches grünes Band erhalten als auch die natürliche Umgebung sichern, die für den Tourismus am Schwarzen Meer von zentraler Bedeutung ist, und gleichzeitig nachhaltige Unterstützung für die lokalen Gemeinden schaffen.