Geringere Nachfrage: Hotels in der Türkei locken Urlauber mit Schnäppchenangeboten

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05.07.2025 – 8:00 Uhr

Angesichts sinkender Nachfrage senken Hotels in der Türkei ihre Preise drastisch, um den Sommertourismus anzukurbeln. Während Inlandstouristen die hohen Kosten ablehnen, bieten viele Hotels Rabatte von bis zu 30 Prozent oder spezielle Aktionen wie „Eine Nacht geschenkt“ an, um Gäste zu gewinnen.

Trotz des Nachfragerückgangs liegen die durchschnittlichen Auslastungsraten derzeit bei 70 bis 80 Prozent, berichten Branchenvertreter. Dabei sind die Preisnachlässe inzwischen in fast allen Segmenten üblich – selbst Luxushotels beteiligen sich an der Rabattwelle.

Eine Woche Urlaub für zwei Personen inklusive Anreise, Unterkunft und Verpflegung kostet oft zwischen 70.000 und 100.000 Türkischen Lira (ca. 2.500 US-Dollar) – ein Betrag, den sich viele nicht leisten können.

Um die preissensiblen Urlauber zu erreichen, weiten Hotels ihre Frühbucheraktionen mit noch größeren Rabatten aus. Zwar erreichten manche Regionen während des Eid-Fests noch Vollauslastung dank zahlungskräftiger Reisender, doch diese Zeiten scheinen vorbei.

Hamit Kuk, Hauptberater des Verbandes der Türkischen Reisebüros (TÜRSAB), bestätigt, dass die diesjährige Tourismussaison hinter der des Vorjahres zurückbleibt. Während es auch letztes Jahr Rabatte gab, seien diese ab Juli der Hochsaison gewichen. In diesem Jahr aber halten die deutlichen Preisnachlässe bis in Juli und August an.

Vor allem für wichtige Quellmärkte wie Europa und Russland liegen die Rabatte zwischen 10 und 30 Prozent, während Inlandsangebote meist kürzer gelten.

Kuk betont zudem die Bedeutung von Gastronomie für das touristische Gesamterlebnis – besonders für europäische und russische Besucher. Die Preisgestaltung in Restaurants und Strandlokalen beeinflusse zunehmend die Reiseentscheidungen. Diese Gäste recherchierten gut vorab, oft auch über Social Media, wo Influencer Rechnungen und Preise teilen.

Ein Ruf als teures Reiseziel könne bis zu 15 Prozent der Touristenzahlen kosten, warnt Kuk.

Murat Göktuğ Aksu, Vorstandsvorsitzender von JRO Yatırım, weist zusätzlich auf die regionalen Konflikte hin: Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine habe die Touristenzahlen aus beiden Ländern stark sinken lassen. Auch der Konflikt zwischen Israel und Iran wirke sich negativ auf den Zustrom von Reisenden aus diesen Regionen aus.