Inmitten einer massiven Hitzewelle kämpfen Frankreich und weitere südeuropäische Länder gegen verheerende Waldbrände. Besonders betroffen ist die Region Aude im Süden Frankreichs, wo ein Feuer bereits 16.000 Hektar Land – eine Fläche größer als Paris – verwüstet hat. Laut Behörden handelt es sich um den größten Brand seit mindestens 50 Jahren, möglicherweise sogar seit 75 Jahren.
Eine 65-jährige Frau kam in ihrem Haus in den Flammen ums Leben, mindestens fünf weitere Menschen, darunter ein Bewohner mit schweren Verbrennungen und 19 Feuerwehrleute, wurden verletzt.
Trotz intensiver Löscharbeiten sei das Feuer noch nicht vollständig unter Kontrolle, so Feuerwehrchef Christophe Magny. Das betroffene Gebiet könne erst „in mehreren Wochen“ vollständig gelöscht werden. Derzeit sind über 1.300 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt von Löschflugzeugen.
Extreme Hitze erschwert Löscharbeiten – Gefahr einer Wiederentzündung
Die Feuerwehr warnt vor erneuten Brandherden, denn heiße, trockene Winde und Temperaturen von über 40 °C erschweren die Löscharbeiten. Der nationale Wetterdienst Météo France prognostiziert für Montag den heißesten Tag des Jahres landesweit – was das Risiko weiter erhöht.
Der Präfekt der Region Aude, Christian Pouget, erklärte: „Die Bedingungen sind heute extrem schwierig. Wir rechnen ab 16 Uhr mit einer roten Wetterwarnung wegen Hitze – das macht unsere Arbeit nicht einfacher.“
Frankreichs Premier spricht von „beispielloser Katastrophe“
Premierminister François Bayrou nannte die Brände „eine Katastrophe in nie dagewesenem Ausmaß“. In seinem Statement machte er den Klimawandel und die zunehmende Dürre verantwortlich: „Was wir erleben, ist eine direkte Folge der Erderwärmung.“
Auch Italien und Griechenland schwer betroffen
Nicht nur Frankreich leidet. Auch in Italien und Griechenland kämpfen Einsatzkräfte gegen neue Feuer:
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Am Vesuv bei Neapel wüten seit Freitag Brände im Nationalpark. Alle Wanderwege wurden gesperrt. Die Feuerwehr ist mit zwölf Teams und sechs Canadair-Löschflugzeugen im Einsatz.
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In Griechenland mussten in den vergangenen Tagen mehrere Dörfer südöstlich von Athen evakuiert werden. Dort brannten über 1.600 Hektar Land. Rund 400 Menschen wurden gerettet. Ein Mann kam in seinem abgelegenen Haus in den Flammen ums Leben.
Experten warnen: Südwesteuropa wird zunehmend anfällig für großflächige Waldbrände, ausgelöst durch immer häufigere und intensivere Hitzewellen infolge des Klimawandels.