Eine besondere Rückkehr sorgt am Iztuzu-Strand in Dalyan für große Freude: Die Caretta caretta-Schildkröte „Tuba“, deren Satellitensignal 2024 abbrach, ist nach sechs Jahren wieder aufgetaucht – um genau dort zu nisten, wo sie einst gesund gepflegt und ausgewildert wurde.
Die weibliche Unechte Karettschildkröte war 2019 verletzt aufgefunden und im Zentrum für Meeresschildkrötenforschung, -rettung und -rehabilitation (DEKAMER) am Iztuzu-Strand behandelt worden. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurde ihr ein Satellitensender angebracht. Am 28. August 2019 ließ man „Tuba“ schließlich wieder ins Meer.
In den folgenden Jahren legte die Schildkröte beeindruckende 28.000 Kilometer zurück – ihre Wanderung durch das östliche Mittelmeer, bis hin zum Ionischen Meer, wurde auf einer Onlinekarte mitverfolgt und von bis zu 10 Millionen Menschen weltweit angesehen.
Signal verloren, aber nicht verschwunden
Im April 2024 brach das Signal ihres Senders ab, ihr Verbleib blieb zunächst unklar. Umso größer war die Überraschung, als Tuba nun, im Sommer 2025, am geschützten Iztuzu-Strand wieder auftauchte – bereit zur Eiablage.
„Wir werden den Sender nach dem Nisten erneuern und Tuba wieder ins Meer entlassen“, sagt Prof. Dr. Yakup Kaska, Leiter von DEKAMER. „Ob sie sich dann in Richtung Kroatien oder Italien bewegt oder vielleicht eine neue Route wählt, wird sich zeigen.“
Ein Erfolgsprojekt des Artenschutzes
Seit 2008 betreibt DEKAMER das erste Schildkröten-Rehabilitationszentrum der Türkei. Gemeinsam mit Freiwilligen, die aus dem ganzen Land für einen Monat anreisen, werden Nester rund um die Uhr geschützt, gekennzeichnet und betreut. Dank jahrzehntelanger Schutzmaßnahmen stieg die Zahl der jährlichen Nester von rund 150 in den 1980er-Jahren auf inzwischen bis zu 800.
„Die Schildkröten lieben diesen Ort, weil er so gut geschützt ist“, erklärt Prof. Kaska. „Wir sind bereits bei 600 Nestern in dieser Saison – und die Eiablage geht noch bis Ende Juli weiter.“
Die Rückkehr von Tuba ist ein sichtbares Symbol für den Erfolg des Langzeitengagements am Iztuzu-Strand – und ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft der vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten im Mittelmeer.