In der nordwesttürkischen Stadt Bilecik haucht die 64-jährige Fatma Pehlivan alten, ausgedienten Kleidungsstücken neues Leben ein. In liebevoller Handarbeit verwandelt sie ausrangierte Stoffe in farbenfrohe Teppiche, Tischläufer, Taschen und weitere nützliche Gegenstände – und leistet damit zugleich einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
In einer kleinen Werkstatt in ihrem Elternhaus hat sich Pehlivan einen Ort geschaffen, an dem aus Wegwerfware kunstvolle Unikate entstehen. Dort trennt sie alte Kleidungsstücke in einzelne Fäden auf, die sie anschließend zu detailreichen Mustern verwebt.
Tradition und Nachhaltigkeit vereint
„Schon als Kind habe ich Handarbeiten geliebt“, erzählt Pehlivan. „Meine Großmutter hat Teppiche gewebt, und ich habe sie immer bewundert.“ Später absolvierte sie selbst einen Webkurs, schaffte sich einen eigenen Webstuhl an und begann mit Unterstützung ihrer Familie, das alte Handwerk für einen modernen Zweck zu nutzen.
Sie beschreibt, wie sie Textilien verschiedener Art wiederverwertet: „Ich wasche alte Bettlaken, Kleidungsstücke und Jeans, schneide sie in Streifen und verarbeite sie weiter. Daraus sind schon Läufer, Teppiche, Westen und sogar Strandtaschen entstanden.“
Nächstes Ziel: Plastikmüll vermeiden
Pehlivans kommendes Projekt widmet sich einem weiteren drängenden Umweltproblem: dem Plastikmüll. „Plastiktüten zersetzen sich nicht – sie sind eine Gefahr für die Natur. Ich möchte sie sammeln, zu Fäden verarbeiten und daraus wiederverwendbare Einkaufstaschen weben.“
Mit ihrer Arbeit zeigt die 64-Jährige eindrucksvoll, wie traditionelles Kunsthandwerk mit einem modernen Nachhaltigkeitsgedanken verbunden werden kann. Ihre kreativen Lösungen geben nicht nur alten Materialien ein zweites Leben, sondern machen auch auf verantwortungsvollen Konsum aufmerksam.