Türkei: “Wo ist der Sapanca-See hin?” – Uferbetriebe in Gefahr

25.12.2025 – 16:00 Uhr

Der drastische Rückgang des Wasserspiegels im Sapanca-See, einer der wichtigsten Süßwasserquellen der Marmara-Region, sorgt bei den Anwohnern und Geschäftsinhabern entlang des Ufers für große Besorgnis. Die zurückweichenden Wasserflächen beeinträchtigen nicht nur den Alltag, sondern auch den lokalen Tourismus.

Der Wasserspiegel des Sees ist auf 28,48 Meter gesunken – der niedrigste Stand der letzten Jahre. Schuld daran sind laut Experten unzureichende Niederschläge, Klimawandel, übermäßige und unregulierte Nutzung sowie weitere Umweltbelastungen.

Die Folgen sind deutlich sichtbar: Große Bereiche des Seeufers liegen trocken, Stege stehen über festem Boden, und Boote bleiben auf dem Trockenen zurück.

Besonders betroffen sind die Menschen, deren Lebensunterhalt direkt vom See abhängt. Hüseyin Çavuşoğlu, der ein Souvenirladen am Ufer betreibt, erklärte: „So einen Wasserverlust habe ich noch nie erlebt. Es betrifft jeden. Die Verschmutzung wird sichtbar, die natürliche Schönheit verschwindet.“

Er betonte zudem, dass die starke Wasserentnahme die Fähigkeit des Sees, sich selbst zu regenerieren, stark geschwächt habe.

Auch Restaurantbetreiber Emre Çetin äußerte seine Sorgen: „Der See ist weiter zurückgegangen als jemals zuvor in meiner Erinnerung. Früher reichte das Wasser bis zu unseren Knöcheln und überflutete teilweise unsere Betriebe.“