Türkei: Gelibolu will bis 2026 Tauch-Hotspot werden

24.09.2025 – 18:00 Uhr

Die westtürkische Stadt Gelibolu will sich als internationales Zentrum für den Tauchtourismus etablieren. Bis 2026 sollen jährlich 20.000 Taucher in die Region gelockt werden. Im Fokus steht dabei der Historische Unterwasserpark von Gelibolu, in dem 23 Schiffswracks aus dem Ersten Weltkrieg für Taucher zugänglich gemacht wurden.

Die Initiative, die 2017 gestartet wurde, zählt zu den ambitioniertesten Projekten im Bereich des Kulturtourismus in der Türkei. Mit Unterstützung der Süd-Marmara-Entwicklungsagentur, TÜBİTAK und der Universität Istanbul wurden in einem 150 Quadratkilometer großen Gebiet in der Ägäis und den Dardanellen historisch bedeutende Wracks kartiert.

Aktuell können Sporttaucher 14 dieser Wrackstellen besuchen – darunter die britische Versorgungseinheit SS Milo und das französische Schlachtschiff Masséna. Die Wracks liegen in unterschiedlichen Tiefen und erzählen Geschichten aus der blutigen Vergangenheit der Dardanellenschlacht.

Im Jahr 2024 wurden bereits 6.000 Tauchgänge registriert, für 2025 liegt die Prognose bei rund 10.000 Besuchern. Laut İsmail Kaşdemir, dem Vorsitzenden der Historischen Stätte Gallipoli, bestand die Nachfrage schon lange, konnte aber wegen der einstigen militärischen Sperrung des Gebiets nicht bedient werden.

„Unter dem Meeresspiegel liegt ein Schatz, den wir mit der Welt teilen wollen. Gelibolu ist bereit, in eine Liga mit internationalen Tauchzielen wie Malta, Sharm El-Sheikh oder Dubrovnik aufzusteigen“, so Kaşdemir.

Neben den historischen Wracks bietet der Unterwasserpark auch ein reichhaltiges marines Ökosystem, das Natur- und Abenteuertouristen gleichermaßen anzieht. Ziel der Behörden ist es, nicht nur Kulturinteressierte, sondern auch tauchbegeisterte Reisende mit hoher Ausgabebereitschaft anzusprechen.