Zeichen der Solidarität: Istanbul und Gaza werden “Schwesterstädte”

17.10.2025 – 12:00 Uhr

Der Stadtrat von Istanbul hat einstimmig beschlossen, eine „Schwesterstadt“-Partnerschaft mit dem Gazastreifen einzugehen und zugleich eine umfassende humanitäre Hilfsinitiative auf den Weg zu bringen. Ziel des Beschlusses ist es, die Solidarität mit der Bevölkerung Gazas inmitten der anhaltenden humanitären Krise zu bekräftigen.

Die Entscheidung fiel während einer Sitzung des Istanbuler Stadtrats unter dem Vorsitz des stellvertretenden Ratsvorsitzenden Gökhan Gümüşdağ. Vertreter aller politischen Parteien unterstützten den Antrag – ein seltener Moment parteiübergreifender Einigkeit im oft kontroversen politischen Klima der Stadt.

Die Vereinbarung sieht vor, die Beziehungen zwischen Istanbul und Gaza langfristig zu vertiefen. Im Rahmen der Partnerschaft sollen kulturelle Austauschprogramme, städtebauliche Kooperationen sowie soziale und humanitäre Projekte gefördert werden. Durch den „Sister City“-Status will Istanbul seine Unterstützung für die Menschen in Gaza institutionalisieren und zu einer dauerhaften Zusammenarbeit beitragen.

Der CHP-Stadtrat Batuhan Ersoy betonte nach der Abstimmung, das Engagement Istanbuls sei ein Ausdruck menschlicher Verantwortung:
„Humanitäre Hilfe ist für uns keine Frage der Politik, sondern eine moralische Pflicht“, sagte Ersoy. Bereits im Jahr 2023 habe die Stadt unter der Leitung von Bürgermeister Ekrem İmamoğlu Hilfsgüter nach Gaza geschickt – ein Vorhaben, das ebenfalls von allen Fraktionen im Stadtrat getragen worden sei.

Ersoy nannte die Partnerschaft ein „Zeichen menschlicher Würde und einen Aufruf zu Frieden und Solidarität“. Istanbul übernehme damit eine Vorbildfunktion, so der CHP-Politiker: „Diese Haltung zeigt, dass Mitgefühl und Verantwortung über politische Grenzen hinausgehen können.“

Die Entscheidung fügt sich in eine Reihe von Solidaritätsbekundungen in Istanbul ein. In den vergangenen Monaten hatten dort zahlreiche Kundgebungen und Mahnwachen stattgefunden, bei denen Bürgerinnen und Bürger ihre Unterstützung für die palästinensische Bevölkerung ausdrückten und ein Ende des Kriegs in Gaza forderten.

Mit der neuen Städtepartnerschaft soll die Hilfsbereitschaft der Metropole nun auch auf institutioneller Ebene verankert werden.