Wasservorräte in Istanbul sinken: Füllstände der Stauseen rutschen unter 70 Prozent

(Archivbild)
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25.06.2025 – 15:30 Uhr

Die Wasserversorgung der Millionenmetropole Istanbul gerät zunehmend unter Druck: Laut der Istanbuler Wasser- und Kanalbehörde (İSKİ) ist die durchschnittliche Füllmenge der Stauseen auf 69,41 Prozent gesunken. Damit liegt sie erstmals seit April wieder unter der kritischen Marke von 70 Prozent.

Noch im April hatten die Frühjahrsregen die Stauseen mit einem Höchststand von 81,23 Prozent kräftig gefüllt. Seit Mai verzeichnen die Behörden jedoch einen kontinuierlichen Rückgang der Pegelstände. Allein am 21. Juni wurden 3,49 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht – ein Wert, der den Druck auf die Reserven zusätzlich erhöht.

Die Niederschlagsmenge seit Jahresbeginn lag bei 324,23 Litern pro Quadratmeter, was einem durchschnittlichen Wert entspricht. Dieser reichte jedoch nicht aus, um den stetigen Wasserverbrauch auszugleichen.

Ein Blick auf die einzelnen Stauseen zeigt ein gemischtes Bild: Während Elmalı mit 84,71 Prozent am besten gefüllt ist, liegt der Füllstand in Istrancalar bei lediglich 28 Prozent. Weitere Werte im Überblick: Terkos: 72,34 %, Darlık: 74,30 %, Ömerli: 77,95 %, Büyükçekmece: 63,61 %, Alibey: 53 %, Sazlıdere: 53,20 %, Kazandere: 70,30 % und Pabuçdere: 70,85 %.

Langzeitvergleich zeigt deutlichen Rückgang

Ein Vergleich der vergangenen Jahre offenbart, dass Istanbul in Sachen Wasserversorgung auf einem zunehmend wackeligen Fundament steht. Während die Stauseen am 21. Juni 2015 noch zu 88,45 Prozent gefüllt waren, waren es 2023 nur noch 45,60 Prozent. In diesem Jahr liegt der Wert bei 69,84 Prozent und ist damit zwar höher als im Vorjahr, aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Dekade.