Istanbul geht gegen aggressive Straßenverkäufer vor – verschärfte Regeln für Touristenbereiche

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25.10.2025 – 8:00 Uhr

Die Behörden in Istanbul haben neue Maßnahmen angekündigt, um zu verhindern, dass Ladenbesitzer und Angestellte in stark von Touristen frequentierten Vierteln Passanten aggressiv ansprechen – ein langjähriges Problem, über das sich Besucher immer wieder beschweren.

Die neuen Regelungen richten sich gegen das, was in der Türkei als aggressive Straßenvermarktung oder „Touristenbelästigung“ bezeichnet wird. Dabei versuchen Laden- oder Restaurantmitarbeiter, Touristen unter Druck zu setzen, ihre Geschäfte zu betreten oder Käufe zu tätigen.

Ein sieben Punkte umfassendes Dekret des Gouverneursamts von Istanbul soll das internationale Image der Stadt schützen und ein angenehmeres Erlebnis für Touristen gewährleisten.

Behörden betonten, dass solches Verhalten nicht nur Besucher stört, sondern auch die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt.

Neue Vorschriften im Überblick:

  • Ladenbesitzer dürfen potenzielle Kunden nur begrüßen, indem sie „Willkommen“ sagen – und dabei nicht näher als 50 Zentimeter treten.

  • Jegliches Aufdrängen, körperlicher Kontakt oder lautes Anwerben von Kunden ist verboten.

  • Alle Geschäfte in Touristenvierteln müssen nach außen gerichtete Sicherheitskameras mit Audio- und Videoaufzeichnung installieren, um Interaktionen zu überwachen und Beschwerden nachgehen zu können.

  • Das Anbieten von Gratisproben oder Produktvorführungen außerhalb des Ladens sowie jeglicher körperliche Kontakt mit Passanten ist untersagt.

  • Selbst innerhalb des Geschäfts sind laute oder drängende Versuche, Aufmerksamkeit zu erregen, strafbar.

  • Regelmäßige Kontrollen durch Polizei und städtische Teams sollen die Einhaltung überwachen; bei Bedarf sollen auch Bodycams und Drohnen eingesetzt werden.

  • Bei Verstößen drohen temporäre Schließungen: drei Tage bei der ersten, fünf Tage bei der zweiten und zehn Tage bei der dritten Zuwiderhandlung.

Istanbul, eine der meistbesuchten Städte der Welt, beherbergt weltbekannte Sehenswürdigkeiten wie die Hagia Sophia, die Blaue Moschee, den Topkapi-Palast und den Großen Basar. Die Mischung aus europäischer und asiatischer Kultur sowie die vielfältige Küche und Architektur locken jährlich Millionen von Besuchern an.

Zwischen Januar und August besuchten 12,4 Millionen ausländische Touristen die Stadt – das entspricht 34,9 Prozent aller internationalen Besucher in der Türkei in diesem Zeitraum.

Mit den neuen Maßnahmen will Istanbul seine Position als eines der beliebtesten Reiseziele weltweit sichern und gleichzeitig für ein respektvolles und angenehmes Besuchererlebnis sorgen.