Laut aktuellen Warnungen von Wetterexperten steht die Metropole am Bosporus vor einem extrem heißen Tag. Prof. Dr. Orhan Şen, Meteorologieprofessor an der Technischen Universität Istanbul (İTÜ), appellierte gestern eindringlich an die Bevölkerung, am heutigen Mittwoch möglichst nicht nach draußen zu gehen. Gleichzeitig richtete er einen dringenden Appell an den Gouverneur von Istanbul, Davut Gül, die Arbeitszeiten vorzuverlegen, um die Auswirkungen der erwarteten Hitze abzumildern.
„Morgen ist der heißeste Tag in Istanbul“, schrieb Prof. Şen am Dienstag auf seinem X-Account (ehemals Twitter). Die Temperaturen könnten demnach in den südlichen Stadtteilen der Millionenmetropole auf bis zu 40 Grad Celsius steigen. Besonders betroffen seien ältere Menschen, Kinder und Risikogruppen, die dringend in Innenräumen bleiben sollten.
Heißeste Nacht des Jahres erwartet
Auch die Nacht auf Mittwoch sei laut dem Meteorologen ungewöhnlich warm mit Tiefstwerten von 27 Grad Celsius. Der sogenannte „Wärmeinseleffekt“ (Urban Heat Island) verschärfe die Situation zusätzlich: Die dichte Bebauung und der hohe Energieverbrauch in der Stadt sorgen dafür, dass sich die Hitze besonders in den Nachmittags- und Abendstunden staut.
„Bitte gehen Sie morgen nicht nach draußen“, warnte Prof. Şen eindringlich. Er bat den Gouverneur, die Arbeitszeiten städtischer Behörden und Institutionen frühzeitig zu beginnen und entsprechend zu verkürzen, um die Belastung für die Bevölkerung zu reduzieren. „Wenn der Gouverneur die Arbeitszeiten morgen vorverlegt, könnten wir die Situation überstehen, ohne dass sie sich zur Katastrophe auswächst“, so Şen.
Die Türkei befindet sich derzeit insgesamt unter dem Einfluss einer anhaltenden Hitzewelle, von der neben Istanbul auch viele andere Regionen betroffen sind. Meteorologinnen und Meteorologen rufen daher zur Vorsicht, zur ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme und zur Vermeidung körperlicher Anstrengung im Freien auf.