Das 5. Istanbuler Festival für Digitale Kunst im AKM eröffnet

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15.06.2025 – 13:30 Uhr

Das fünfte Istanbuler Festival für Digitale Kunst (IDAF) hat im Atatürk-Kulturzentrum (AKM) seine Tore für Kunstliebhaber geöffnet. Das Festival vereint führende Vertreterinnen und Vertreter der digitalen Kunstszene aus der Türkei und der ganzen Welt. Die Veranstaltung, die vorab eine Preview in Paris hatte, ist das erste und einzige digital ausgerichtete Kunstfestival der Türkei mit internationaler Organisation. Das diesjährige Thema lautet „Connecting“ (dt. „Vernetzen“).

Bei der feierlichen Eröffnung wies der stellvertretende Kultur- und Tourismusminister Batuhan Mumcu darauf hin, dass das AKM seit Beginn der Veranstaltungsreihe deren zentraler Austragungsort ist.
„Dieses Festival bietet eine wertvolle Gelegenheit, unsere Zeit zu reflektieren und neu zu interpretieren“, sagte Mumcu.

Im Hinblick auf das diesjährige Thema ergänzte er:
„Wie Sie wissen, steht in diesem Jahr die Transformation unserer Alltagsbeziehungen durch die Digitalisierung im Fokus – und wie sich diese Entwicklung künstlerisch interpretieren lässt. KI-basierte Projekte, Augmented-Reality-Arbeiten und neue künstlerische Initiativen sind inzwischen zentrale Bestandteile der Kulturpolitik. Deshalb betrachten wir als Ministerium die digitale Kunst als integralen Bestandteil der zeitgenössischen Kunstproduktion. Die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler und aller Ausdrucksformen, die den Geist unserer Zeit widerspiegeln – neben den klassischen Künsten – ist für uns von großer Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass das Istanbuler Festival für Digitale Kunst sowohl Künstler als auch Publikum inspirieren wird. Mein Dank gilt allen Mitwirkenden, insbesondere unseren Künstlerfreunden und denjenigen, die dieses Feld weiterentwickeln.“

Vom Nischenprojekt zum internationalen Festival

Festivaldirektorin Dr. Nabat Garakhanova erklärte, dass der Start des IDAF mit vielen Herausforderungen verbunden war, da ihre Vision zunächst kaum verstanden wurde.
„Doch in nur fünf Jahren hat sich das Festival zu einem internationalen Ereignis entwickelt.“

Hale Yıldırım, stellvertretende Vorsitzende des Digital Art Association, sagte, die Idee zur Gründung des Vereins sei direkt aus dem Festival hervorgegangen.
„Das Istanbuler Festival für Digitale Kunst hat von Anfang an seine Standards kontinuierlich erhöht. Inhaltlich wie künstlerisch ist es heute viel breiter aufgestellt. Es begann mit zehn Künstlern, heute sind es 80. Mit dem Verein wollen wir dieses Feld weiter stärken, digitale Kunst sichtbarer machen und ihren Platz in der Kunstwelt festigen – gleichzeitig wollen wir das Bewusstsein in der Gesellschaft für technologiegestützte Kunstformen steigern.“

Im Anschluss an die Eröffnung präsentierte das Staatliche Volkstanzensemble die Performance „Der Tanz des Moments“, gefolgt von einem Konzert des Monster Game Music Orchestra sowie der Darbietung „Tonochrome“ des Studios SB50.

Über das Festival

Im Rahmen des Festivals werden Werke von 80 Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland gezeigt, die im Bereich der digitalen Künste tätig sind.

Neben Ausstellungen umfasst das Programm:

  • Workshops für Kinder und Jugendliche

  • Digitale Shows

  • Theater- und Roboter-Performances

  • Panels, Live-Shows (visuell & auditiv)

  • Masterclasses in verschiedenen künstlerischen Disziplinen

Die Kurator:innen des Festivals in diesem Jahr sind: Rahim Ünlü, Niyazi Erdoğan, Samed Karagöz, Evgeniya Romanidi sowie „Avind“ – der erste KI-Kurator der Türkei.

Ein besonderes Highlight bildet das Werk „Memory Anatolia“, ein KI-generiertes Kunstprojekt unter der Kuratierung von Samed Karagöz, basierend auf Millionen von Bildern aus dem Bildarchiv der Nachrichtenagentur Anadolu.

Das Festival ist kostenfrei und für alle zugänglich und bietet die Möglichkeit, digitale Kunst hautnah zu erleben und mit Künstler:innen direkt in Austausch zu treten.