Mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie im Atatürk-Kulturzentrum (AKM) begann am 11. Juni das 53. Istanbuler Musikfestival, das von der Istanbul Stiftung für Kultur und Kunst (IKSV) organisiert wird.
Bei der Veranstaltung wurde der Ehrenpreis in diesem Jahr an den Opernsänger und Musikpädagogen Professor Mesut İktu verliehen. Der Aydın-Gün-Förderpreis 2024 ging an die erst 18-jährige Geigerin Bade Daştan.
In seiner Eröffnungsrede betonte der Vorsitzende des IKSV-Stiftungsrates, Bülent Eczacıbaşı, die Vielseitigkeit des diesjährigen Programms:
„Im Rahmen des Festivals werden Werke von Komponisten aus verschiedenen Epochen an einzigartigen Orten in Istanbul aufgeführt. Wir arbeiten daran, das Istanbuler Musikfestival zu einer Veranstaltung zu machen, die ein breites Publikum anspricht – mit besonderen Konzerten, die klassische Musik mit anderen Kunstdisziplinen verbinden, jungen Solistinnen und Solisten, die wir vielleicht zum ersten Mal hören, und kostenlosen Wochenendveranstaltungen. Durch eigens in Auftrag gegebene Werke fördern wir die künstlerische Produktion und unterstützen weiterhin junge Künstlerinnen und Künstler sowie Kunstliebhaber.“
Darüber hinaus öffne man mit verschiedenen Projekten gezielt neue Zugänge zur klassischen Musik – darunter die „Women Stars of Tomorrow“, das „Eczacıbaşı Young Ticket“-Programm, Kinder-Workshops von IKSV Alt Kat und Angebote für Musikhochschulstudierende.
Thema „Jenseits der Grenzen“
Festivalkuratorin Efruz Çakırkaya erklärte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı, dass das diesjährige Festival unter dem Motto „Beyond Borders“ (Jenseits der Grenzen) steht.
„Wir interpretieren dieses Motto in zweifacher Weise“, so Çakırkaya. „Einerseits vereinen wir musikalische Projekte aus der Türkei und den Nachbarländern, andererseits verschieben wir bewusst die Grenzen dessen, wie klassische Musik präsentiert und erlebt werden kann.“
Zu den Konzerten gehören daher auch multidisziplinäre Aufführungen, die Kompositionen vom Barock bis zum 21. Jahrhundert mit Hip-Hop-Tanz, bildender Kunst, Theater und Malerei verbinden.
Insgesamt umfasst das Programm über 45 Künstler:innen und Ensembles, die 22 Konzerte an historischen Orten und renommierten Konzertsälen in Istanbul geben.
Breites Angebot – auch kostenlos
Neben den klassischen Konzerten bietet das Festival auch kostenlose Veranstaltungen an, wie Çakırkaya betont:
„Am 14. und 15. Juni finden im Yıldız-Park und Fenerbahçe-Park spezielle Hip-Hop-Tanzworkshops für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen statt, die von kostenlosen Konzerten begleitet werden. Zudem gibt es an beiden Tagen Yoga-Sessions mit Live-Musik und im Anschluss unterhaltsame Konzertprogramme.“
Die Eröffnungsnacht wurde musikalisch vom Tekfen Philharmonieorchester unter Leitung von Aziz Shokhakimov gestaltet, begleitet vom Bulgarischen Nationalen Philharmonischen Chor.
Hochkarätige Besetzung bis zum 26. Juni
Das Festival läuft noch bis zum 26. Juni und präsentiert unter anderem renommierte Ensembles wie:
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NDR Elbphilharmonie Orchester
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Camerata Salzburg
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Geneva Camerata
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Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra
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Slowakischer Philharmonischer Chor
Zu den international bekannten Solistinnen und Solisten zählen:
Fazıl Say, Frank Peter Zimmermann, Rafał Blechacz, Gautier Capuçon, Alexandre Kantorow und Anastasia Kobekina.