Ein Hotel am beliebten Karataş-Strand in der südwesttürkischen Tourismusregion Fethiye ist erneut wegen schwerwiegender Umweltverstöße ins Visier der Behörden geraten. Wie das türkische Umwelt-, Stadtentwicklungs- und Klimaministerium mitteilte, wurde dem Betrieb nun eine Geldstrafe in Höhe von 1,34 Millionen Türkische Lira (rund 38.000 Euro) auferlegt – wegen der illegalen Einleitung von Abwasser in einen nahegelegenen Bach.
Die Kontrolleure der Regionaldirektion Muğla stellten bei einer Inspektion fest, dass das Hotel ohne Kläranlage operierte und ungeklärte Abwässer direkt in den Değirmenboğazı-Bach leitete. Da sich die Anlage in einer besonders geschützten Umweltzone (ÖÇK) befindet, wurde die reguläre Strafhöhe gemäß Gesetz verdoppelt.
Wiederholungstäter: Schon zuvor Millionenstrafe
Bereits im Mai war dasselbe Hotel wegen illegaler Bautätigkeiten auffällig geworden. Bei einer früheren Kontrolle am 31. Mai hatten die Behörden festgestellt, dass ohne Genehmigung zusätzliche Gebäude, Umkleidekabinen, ein Rettungsturm sowie WC- und Duschbereiche errichtet wurden. Auch im Meer war ein schwimmender Steg installiert worden. Damals wurde dem Hotelbetreiber eine Strafe in Höhe von über 3,3 Millionen Lira auferlegt.
Die wiederholten Verstöße werfen ein Schlaglicht auf den zunehmenden Druck, unter dem besonders beliebte Küstenregionen durch massiven Tourismus und mangelnden Umweltschutz stehen. Das Ministerium kündigte an, die Kontrollen in ÖÇK-Gebieten in der Sommersaison weiter zu intensivieren.