Türkei: Luxusresort in Bodrum beschlagnahmt – Ermittlungen wegen Geldwäsche und Wucher, sieben Haftbefehle

Bild: The Plaza Bodrum (Früher: The Paramount Hotel)
21.10.2025 – 8:00 Uhr

Im Rahmen einer groß angelegten Ermittlung wegen Geldwäsche, Wucher und Bildung einer kriminellen Organisation hat die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft das bekannte Luxusresort The Plaza Bodrum (früher The Paramount Hotel) sowie die Unternehmensanteile der betreibenden Gesellschaft Bodrum Otel İşletmeleri A.Ş. beschlagnahmen lassen.

Im Zentrum der Ermittlungen stehen sieben Verdächtige, darunter der Unternehmer Sezgin Baran Korkmaz, der bereits in mehreren internationalen Verfahren wegen Geldwäsche auffällig geworden ist. Gegen alle sieben – Korkmaz, Cihan Ekşioğlu, Çağlar Şendil, Melike Yüksel, Sinan Görkem Gökçe, Şaban Kayıkçı und Alpan Keskin – wurden Haftbefehle erlassen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden fünf der Verdächtigen bereits festgenommen. Die Ermittlungen laufen in mehreren Städten parallel.

Im Fokus steht der Vorwurf, die Beschuldigten hätten das Tourismusunternehmen Ufuk Turizm A.Ş. gezielt in die Schuldenfalle getrieben, um anschließend Vermögenswerte – darunter das Grundstück und die Betreiberrechte des Luxushotels in Bodrum-Torba – zu übernehmen.

Das Gericht ordnete zudem an, dass die TMSF (Staatliche Treuhandanstalt für beschlagnahmte Unternehmen) als Zwangsverwalterin (Kayyum) eingesetzt wird.

Die Staatsanwaltschaft erklärte in einer Mitteilung, man gehe dem Verdacht nach, dass die Gruppe durch überteuerte Kredite, interne Verschuldung und manipulierte Übernahmen versucht habe, illegale Gewinne zu verschleiern. „Die Ermittlungen werden unter Wahrung der Vertraulichkeit sorgfältig fortgesetzt“, heißt es in der offiziellen Erklärung.

Das Verfahren gilt als einer der umfangreichsten Wirtschaftsstrafprozesse der letzten Jahre und dürfte auch politische und wirtschaftliche Kreise in der Türkei beschäftigen.