Muğla verzeichnet in acht Monaten rund 2,5 Millionen ausländische Touristen

13.10.2025 – 6:35 Uhr

Die südwesttürkische Provinz Muğla, gelegen zwischen Ägäis und Mittelmeer, bleibt eines der beliebtesten Reiseziele des Landes: In den ersten acht Monaten des Jahres 2025 besuchten insgesamt 2.494.898 ausländische Touristen die Region. Das teilte die lokale Tourismusbranche am Freitag mit.

Mit ihrer beeindruckenden Küstenlandschaft, historischen Stätten und hochwertigen Hotelanlagen zieht die Region nach wie vor viele internationale Gäste an – allen voran aus Großbritannien.

Trotz der weiterhin hohen Nachfrage meldete der Vorsitzende des südägäischen Hotel- und Tourismusverbands GETOB, Cengiz Aygün, einen leichten Rückgang im britischen Markt. „Im Vergleich zu 2024 verzeichnen wir rund fünf Prozent weniger britische Touristen. Das liegt nicht an der Erreichbarkeit – die Flüge aus Großbritannien laufen stabil – sondern eher daran, dass wir einen Teil dieser Gäste an Antalya verloren haben“, erklärte Aygün. Vor allem in Marmaris sei die Zahl der britischen Besucher rückläufig, während Fethiye stark an Beliebtheit gewonnen habe.

Sommermonate mit über 90 Prozent Auslastung

Trotz des Schulbeginns in vielen Ländern verzeichnen Hotels in der Region weiterhin hohe Buchungszahlen. „Im Juni, Juli und August lagen unsere Auslastungen bei über 90 Prozent. Auch aktuell sehen wir keine nennenswerten Rückgänge“, so Aygün.

Polnischer Markt im Aufschwung

Eine besonders dynamische Entwicklung zeigt laut Aygün der polnische Markt. In den vergangenen Jahren habe die Türkei gezielt in diesen Quellmarkt investiert – mit Erfolg: „Polnische Touristen kommen zunehmend nach Antalya, Dalaman und Bodrum. Die Nachfrage ist stark gestiegen. Der polnische Markt hat inzwischen sogar den niederländischen Markt ersetzt“, sagte Aygün. Um diesen Trend zu verstetigen, wolle man weiterhin auf internationalen Tourismusmessen präsent sein und gezielt Werbung betreiben.

Branche fordert neue Preisstrategie

Der Vorsitzende des Marmaris-Regionalausschusses des türkischen Reiseveranstalterverbands TÜRSAB, Suat Esin, wies hingegen darauf hin, dass nicht allein die Anzahl der Gäste entscheidend sei: „Wichtiger ist, wie viel Geld die Touristen im Land lassen.“ Auch Esin sieht Bewegung im polnischen Markt, mahnt jedoch, dass dies allein nicht ausreiche: „Wir müssen unsere Quellmärkte breiter aufstellen.“

Der starke Inlandsmarkt habe die Saison vor allem in der Vor- und Nachsaison gestützt. Dennoch betont Esin: „Für die kommenden Jahre brauchen wir eine klare Strategie. Die Region wird für viele ausländische Gäste mittlerweile als zu teuer empfunden. Eine durchdachte Preisgestaltung ist dringend erforderlich.“