„Die Küsten gehören dem Volk“ – Protest gegen Strandprivatisierung in Bodrum

12.05.2025 – 15:00 Uhr

In der beliebten Küstenstadt Bodrum im Bezirk Muğla protestierten am Wochenende Mitglieder der Initiativen „Özgür Kıyılar Bodrum“ und „Gümüşlük Forumu“ gemeinsam mit Unterstützern gegen die ihrer Meinung nach unrechtmäßige Privatisierung öffentlicher Strände. Unter dem Motto „Kıyılar halkındır“ („Die Küsten gehören dem Volk“) forderten die Demonstrierenden freien Zugang zu den Stränden.

Der Protest fand am öffentlichen Strand im Stadtteil Gümüşlük statt, wo nach Angaben der Aktivisten ein Betreiber kürzlich illegal Liegestühle aufgestellt und so den Zugang zum Meer eingeschränkt hatte. Die Teilnehmer trugen Plakate mit Aufschriften wie „Elini çek, kıyı herkesin hakkıdır“ („Hände weg, die Küste ist jedermanns Recht“) und „Kanun çok net, hakkın için mücadele et“ („Das Gesetz ist klar, kämpfe für dein Recht“).

Zivilgesellschaftlicher Widerstand gegen “Küstenzäune”

Güney Şirin, Sprecher der Initiative „Özgür Kıyılar Bodrum“, verlas im Anschluss an die Versammlung eine Erklärung und kündigte an, den Protest fortzusetzen: „Wir werden uns dieser Willkür nicht beugen. Die Küsten gehören uns allen und wir sind bereit, dafür zu kämpfen“. Er erinnerte daran, dass die Initiative bereits 2024 an 18 verschiedenen Küstenabschnitten Protestaktionen organisiert habe – teilweise, so sagte er, „mussten wir durchs Meer waten, weil Liegestühle und Sonnenschirme den Weg versperrten“.

Trotz Gesprächen mit Vertretern der Bezirksverwaltung, der Gemeinde, der Handelskammer und der politischen Parteien seien viele Versprechen nicht eingehalten worden. „Die heutige Situation zeigt, dass gute Absichten allein nicht ausreichen“, so Şirin. Er forderte die Stadtverwaltung auf, Stellung zu beziehen: “Stehen Sie auf der Seite der rechtmäßigen Mehrheit oder auf der Seite der mächtigen Minderheit?”

Tägliche Versammlungen angekündigt

Behçet Ak, ein weiterer Protestteilnehmer, kündigte an, sich täglich um 17 Uhr am Strand zu versammeln, um den Widerstand gegen die Besetzung sichtbar zu machen. Zwar habe der betroffene Betreiber nach den ersten Protesten Schilder mit der Aufschrift „Liegestühle sind kostenlos und öffentlich nutzbar“ aufgestellt, dies sei jedoch nur eine Reaktion zur Deeskalation, so Ak: „Wir wissen, dass dies nur dazu dient, die Proteste zu entschärfen“.

Die Stadtverwaltung von Bodrum hat sich bisher nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert.