Bodrum in Wasserstress: Geyik-Staudamm nur noch zu 13 % gefüllt

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25.10.2025 – 15:00 Uhr

(DHA) Nach dem Mumcular-Staudamm, der mittlerweile nahezu ausgetrocknet ist, ist nun auch der Wasserstand im Geyik-Staudamm auf kritische 13 % gefallen. Laut Doç. Dr. Ceyhun Özçelik von der Muğla Sıtkı Koçman Universität hätte Bodrum bei vollständiger Versorgung aus dem Geyik-Staudamm nur noch etwa zehn Tage Wasserreserve.

Die anhaltende Trockenheit und rückläufige Niederschläge haben die beiden Hauptwasserspeicher der Region stark belastet. Der Mumcular-Staudamm mit einem Fassungsvermögen von 20 Millionen Kubikmetern ist mit 6 % fast leer, während der 40-Millionen-Kubikmeter-Geyik-Staudamm auf nur 13 % gefüllt ist. Auffällig ist, dass die Wasseroberfläche des Geyik-Staudamms von grünen Algen bedeckt ist.

Wasserbedarf und Versorgungslage
Dr. Özçelik erklärt: „Bodrums durchschnittlicher Wasserbedarf für rund 500.000 Menschen liegt bei etwa 1.100 Litern pro Sekunde. Davon wurden bisher 300 Liter pro Sekunde aus dem Mumcular-Staudamm geliefert. Nachdem dieser jedoch ausgetrocknet ist, konnte dieser Anteil nicht mehr bereitgestellt werden. Aus dem Geyik-Staudamm wurden bislang 600 Liter pro Sekunde entnommen, doch durch die anhaltende Trockenheit fiel die Versorgung auf 330 Liter pro Sekunde.“

Er betont: „Wenn Bodrums gesamter Wasserbedarf aus dem Geyik-Staudamm gedeckt werden müsste, stünden nur noch rund 2 Millionen Kubikmeter Wasser zur Verfügung – genug für etwa 20 Tage. Da jedoch die Hälfte des Wassers für ein Kraftwerk genutzt wird, reduziert sich die Reserve auf nur zehn Tage.“

Die trockenste Phase seit 52 Jahren
Dr. Özçelik weist darauf hin, dass die Region die trockenste Periode seit mehr als fünf Jahrzehnten durchlebt. „Auch wenn die Trockenheit hier etwas geringer ist als im Landesdurchschnitt, besteht ein Wassermangel von etwa 25 %. Bei weiter ausbleibenden Niederschlägen sind auch die Grundwasserreserven gefährdet. Wir setzen die Wasserversorgung von Milas zunehmend unter Druck“, warnt er.

Auswirkungen auf Wasserqualität und Ökosystem
Sinkende Wasserstände führen zu vermindertem Sauerstoffgehalt im Stausee, was mikrobielle Prozesse verstärkt. Im Geyik-Staudamm hat dies bereits zu einer massiven Algenblüte geführt. Dr. Özçelik warnt, dass bei weiter sinkendem Pegel auch Sedimentbelastung und Leitungsbrüche zunehmen könnten. „Die Wasserqualität wird bei der Versorgung der Stadt deutlich leiden. Es ist wichtig, die Wasserstände genau zu überwachen, Grundwasser nachhaltig zu nutzen und die Reserven zu kontrollieren, um die Versorgung für die Zukunft zu sichern.“