Supernasen im Einsatz: So trainieren Antalyas Drogenhunde ohne Drogen

Bilder: DHA
16.11.2025 – 8:00 Uhr

(DHA) In Antalya können Drogenspürhunde dank eines speziellen spielbasierten Trainings gefährliche Substanzen nur anhand ihres Geruchs erkennen – ganz ohne direkten Kontakt mit Drogen. Polizeioberkommissar Mehmet Doruk, Ausbilder bei der Abteilung für Narkotikaverbrechen, betont: „Entgegen der landläufigen Meinung erhalten die Hunde keine Drogen. Sie glauben lediglich, ihr Spielzeug gefunden zu haben.“

Die Hunde, die im Hundeausbildungszentrum (KEM) der Antalya Polizei ausgebildet werden, stammen entweder aus Spenden von Bürgerinnen und Bürgern oder aus der Zuchtstätte in Gölbaşı, Ankara. Nur Hunde, die bestimmte Eigenschaften wie Angstfreiheit, soziale Anpassungsfähigkeit und ausgeprägte Geruchsfähigkeit bestehen, werden in den Dienst übernommen. Nach einer ein- bis zweiwöchigen Eingewöhnungsphase bei ihren Ausbildern beginnt die eigentliche Drogen-Trainingsphase.

Die ausgebildeten Hunde werden je nach Einsatzbereich auf Kadaver-, Sprengstoff-, Spurensuche oder Narkotika spezialisiert. Doruk erklärt: „Die Geruchsfähigkeit der Hunde muss sehr stark sein. Zudem darf der Hund nicht ängstlich sein, auch nicht auf rutschigem Boden oder in instabiler Umgebung.“

Zwischen Hund und Ausbilder entsteht während der Ausbildung eine enge Bindung. „Die Hunde bleiben in der Regel bis zu 12 Jahre im Einsatz und werden stets gemeinsam mit ihrem Ausbilder versetzt. Sie sind wie ein Familienmitglied“, so Doruk.

Die Hunde reagieren auf Drogen auf zwei Arten: Bei der aktiven Reaktion zeigen sie durch eine Grabbewegung die Substanz an, bei der passiven Reaktion setzen sie sich einfach hin und signalisieren so ihre Entdeckung. „Die Hunde nehmen nur den Geruch wahr, sie kommen nicht mit den Substanzen in Berührung“, betont der Polizeibeamte.

Nach dem Einsatz werden die Hunde entweder von ihren Ausbildern übernommen oder unter geeigneten Bedingungen an Privatpersonen abgegeben, wobei die Betreuung weiterhin kontrolliert wird.

Doruk fasst zusammen: „Unsere Hunde sind wie unsere Hände und Arme. Sie machen einen großen Teil unserer Arbeit möglich – Dinge zu erkennen, die ein Mensch allein niemals wahrnehmen könnte.“