In Antalya ist am Sonntagvormittag eine Gruppe von 19 Studierenden nur knapp einer Katastrophe entgangen. Die jungen Leute der Akdeniz-Universität waren mit ihren Stand-up-Paddleboards (SUP) zu einer Freizeitaktivität aufgebrochen, als plötzlich starker Wind aufkam und sie rund zwei Seemeilen weit aufs offene Mittelmeer hinaustrieb.
Gegen 9 Uhr morgens startete die Gruppe vom beliebten Konyaaltı-Strand. Doch der Wind frischte rasch auf und erreichte Böen von bis zu 31 Knoten (rund 57 km/h). Trotz aller Anstrengungen konnten die Sportler*innen nicht mehr zum Ufer zurückkehren.
Aufmerksame Strandbesucher bemerkten die in Not geratenen Paddler und alarmierten über den Notruf 112 die Rettungskräfte. Kurz darauf rückten Boote der Polizeiwache im Hafen sowie der Küstenwache aus.
Die Einsatzkräfte fanden die 19 jungen Frauen und Männer schließlich rund zwei Meilen vor der Küste – eng aneinandergekauert und mit ihren Paddelbrettern miteinander verbunden, um nicht voneinander getrennt zu werden. Einige waren ins Wasser gefallen und völlig durchnässt, andere zitterten vor Kälte und Angst. Die Helfer brachten sie an Bord, reichten warme Kleidung und heiße Getränke.
Nach der Rettung wurden sowohl gegen die Studierenden als auch gegen das Verleihunternehmen, das die SUPs bereitgestellt hatte, Bußgelder verhängt.
Eine der Geretteten, Büşra Ünlü, schilderte später, wie ihr eine Smartwatch das Leben rettete. Sie war ohne Handy unterwegs, als sie durch den Wind abgetrieben wurde. In ihrer Verzweiflung rief sie einer anderen Paddlerin zu: „Ruf bitte die Küstenwache!“ – woraufhin ihre Uhr die Worte als Sprachbefehl erkannte und eigenständig den Notruf wählte.
„Ich wusste gar nicht, dass die Uhr das kann“, erzählte Ünlü. „Kurz darauf sprach jemand über die Uhr mit mir. Ich erklärte, dass ich abgetrieben werde und noch weitere Personen in der Nähe seien. Etwa 20 Minuten später kam die Küstenwache – und wir waren gerettet.“
Was mit einer harmlosen Wochenendaktivität begann, hätte beinahe in einer Tragödie geendet. Nur dank der schnellen Reaktion der Retter – und einer aufmerksam zuhörenden Smartwatch – blieb das Abenteuer glimpflich.