Naturschutz siegt in Antalya: Gericht stoppt Steinbruch-Ausweitung und bewahrt historische Höhle

26.08.2025 – 15:00 Uhr

Die Umwelt hat gewonnen: In der südwesttürkischen Provinz Antalya wurde der Antrag auf Kapazitätserweiterung eines umstrittenen Kalksteinbruchs in der Naturlandschaft von Hisarçandır zurückgewiesen. Offizielle Stellen lehnten das Vorhaben aufgrund erheblicher ökologischer und kultureller Bedenken ab – ein bedeutender Erfolg für Naturschützer und Anwohner.

Behörden verweigern Zustimmung – Projekt gestoppt

Der Betreiber des Steinbruchs hatte am 29. April 2025 beantragt, die Abbaumenge um eine Million Tonnen pro Jahr zu steigern. Das geplante Erweiterungsgebiet umfasste jedoch teilweise wertvolle Waldflächen und lag innerhalb einer offiziell geschützten Zone. Nach einem negativen Gutachten der Regionalen Forstbehörde wurde das Umweltverträglichkeitsverfahren (ÇED) vom Umwelt- und Klimaministerium Antalyas eingestellt.

Historische Höhle bleibt geschützt

Ein zentrales Argument gegen das Projekt war die Nähe zur historischen Karaindibi-Höhle (auch bekannt als İsli Mağarası), die byzantinische Relikte wie Inschriften und Wandmalereien beherbergt. Die Schutzgrenzen der Höhle waren Anfang 2025 ausgeweitet worden – der gesamte geplante Erweiterungsbereich lag nun innerhalb dieser Zone.

„Juristisch nicht zulässig“

Laut Angaben der Geyikbayırı Yaşam Platformu, einer lokalen Umweltschutzinitiative, umfasst das Projektgebiet rund 5,8 Hektar – etwa die Fläche von acht Fußballfeldern – und liegt vollständig innerhalb des Schutzgebiets. Damit sei ein Bergbaubetrieb dort gemäß dem türkischen Gesetz Nr. 2863 zum Schutz von Natur- und Kulturgütern rechtlich ausgeschlossen.

Appell an die Behörden

Die Initiative forderte zudem ein Ende aller weiteren Ausweitungen: „Das sensible Ökosystem rund um den Boğaçay und den Çandır-Bach steht bereits unter erheblichem Druck durch bestehende Bergbauaktivitäten. Weitere Eingriffe sind nicht mehr tragbar – jetzt müssen die Gesetze endlich konsequent umgesetzt werden.“